Was tun gegen Baumfällungen?

“I represent science.” Anthony Fauci

100 Leute, die mit Kerzen durch die Stadt ziehen, reichen nicht

Vielleicht kann man vom Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen lernen. In meiner Heimatstadt Porta Westfalica kamen zu den Montagsdemonstrationen nicht einmal 10 Leute. Im benachbarten Minden waren es deutlich weniger als 100, die mit Kerzen durch die Stadt zogen. Und in Bad Oeynhausen waren es vielleicht 50. Nur. Und gerade dort gibt es viele Kliniken, Arztpraxen und Heime, in denen viele hundert Menschen arbeiten. Und die waren ja von der Impfpflicht direkt betroffen. Aber sie kamen nicht.

Wenn die Straßen so leer und die Bürger so ruhig und gehorsam sind, dann fürchten Politiker natürlich nicht um ihre Macht und machen weiter wie bisher. Wenn es in Deutschland nur solche Städte wie Porta Westfalica, Minden oder Bad Oeynhausen gegeben hätte, dann wäre vermutlich nicht nur die einrichtungsbezogene, sondern sogar die allgemeine Impfpflicht durchgesetzt worden.

Und das lässt sich natürlich auf den Protest gegen Baumfällungen übertragen: wenn der Stadtwald abgeholzt wird und dann nur 100 Leute mit Kerzen durch die Stadt ziehen, dann wird weiter abgeholzt. Da können die 100 Leute noch so gute Argumente gegen Baumfällungen haben; das nützt alles nichts, wenn sie nicht mehr als 100 Leute sind.

Warum in Deutschland der Alptraum der allgemeinen Impfpflicht schlussendlich doch nicht wahr wurde, werden die Historiker in 50 Jahren beantworten können. Aber Vermutungen kann man aufstellen: Vielleicht ist Herbert Kickl und seine FPÖ in Österreich dafür verantwortlich. Vielleicht waren die vielen großen Demonstrationen in Wien schuld. Kickl hat die Machtfrage gestellt und mobilisiert 25 % der Wähler. Und das, obwohl er für alle großen Zeitungen und das Fernsehen noch schlimmer als Trump ist.1siehe die wütenden Reaktionen auf den Erfolg der FPÖ bei den Wahlen in Niederösterreich z. B. im Spiegel, im Standard oder in der TAZ

Vielleicht ist auch Björn Höcke und seine AFD in Thüringen schuld. Vielleicht waren die vielen Spaziergänge in Thüringen – und in Sachsen – doch zu eindrucksvoll und der eine oder andere Politiker fürchtete dann doch um seine Wiederwahl. In Thüringen erzielt die AFD 25 %. Und das, obwohl Höcke der meistgehasste Politiker Deutschlands ist. 25 % sind zu viel. Wer die alle umerziehen, entlassen, verurteilen oder wegsperren will, riskiert den Bürgerkrieg.

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Ein Gedanke zu „Was tun gegen Baumfällungen?

  1. Wir haben gar nichts erreicht

    Ich freue mich riesig, dass Sie wieder schreiben. Ehrlich. Die Situation kommt mir vor wie das Lied von Bertold Brecht: Und was noch nicht gestorben is, das macht sich auf die Socken nun.
    Ihr ernüchternder Text entspricht zu 100 Prozent meiner eigenen Erfahrung in der Schweiz. Wir haben nicht nur nichts erreicht, sondern wir müssen gravierende Rückschritte zur Kenntnis nehmen: Die Forstwirtschaft hat die Alleinherrschaft und die Deutungshoheit über das Waldareal gefestigt. Sioe kann es sich heute sogar leisten, ehrlich zu sein. Die einzigen Maximen im Forst sind Nutzung, Geld, Gegenwart. Die überwiegende Mehrheit der Gesellschaft hat sich mit Propaganda, Corona, Ukraine, Wirtschaftssanktionen, Atommüll und geschürten Ängsten (z.B. Energiemangel, Klimawandel) abgefunden. Reiche werden reicher, Bedürfte werden mit Almosen vertröstet. Die künstliche Intelligenz ersetzt das eigene Denken und lässt diese Fähigkeit zunehmend verkümmern.

    Hier werden wir uns ein nächstes Mal irren: Leute können gar nicht mehr selber denken. Ihnen fehlen die Übung und die persönlichen Erfahrungen über Landschaft, Landnutzungen und Natur. Wir und unsere früheren Mitstreiter werden älter und gebrechlicher. Bewusst oder erzwungen ziehen wir uns auf die Tribüne oder die Sitzbank zurück. Viele hören auf zu schreiben. Das betrachte ich als den grössten Fehler, den wir machen können: Wir nehmen den Lesern (und der künstlichen Intelligenz) die Möglichkeit der Teilhabe an unseren Gedankengängen und den Beobachtungen.
    Hätten Sie nicht schon früher geschrieben, wäre uns sogar die Erkenntnis, dass es nichts genützt hat, verborgen geblieben.

    Sehr geehrter Herr Adrian: Ich wünsche Ihnen alles Gute und freue mich auf weitere Texte.

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