Riesenkahlschläge südlich des Schachtenhauses im Erweiterungsteil des NLP Bayerischer Wald (Quelle: BayernAtlas)
Am 30. November 2010 hat Franz Baierl, oberster Waldmanager im NLP Bayerischer Wald, schlechte Nachrichten für den Kommunalen Nationalparkausschuss: “wegen der massiven Käferbekämpfung mit Mensch und Maschine” gäbe es “immer wieder Beschwerden von Urlaubern“. ((Das große Fressen – Noch nie zuvor wurde im Nationalpark-Erweiterungsgebiet so viel Käferholz eingeschlagen wie im Jahr 2010, Passauer Neue Presse vom 6. Dezember 2010, Hervorhebungen von mir)) Die Lindberger Bürgermeisterin Gerti Menigat, eine seit Jahren entschiedene NLP-Gegnerin, wäscht ihre Hände in Unschuld:
“Auch bei ihr seien immer wieder Beschwerden eingegangen. ‘Diese Briefe waren nicht schön, darin werden oft die Lokalpolitiker für die Situation und den Zustand des Waldes nach der Bekämpfung verantwortlich gemacht. Man sollte den Leuten schon die Wahrheit sagen und ihnen erklären, dass das Liegenlassen der Windwürfe zu dieser Situation geführt hat und nicht den Lokalpolitikern den Schwarzen Peter zuschieben’, ärgerte sie sich.” ((ebd))
NLP-Chef Sinner erklärt sich für unzuständig. Er reicht den Schwarzen Peter gleich weiter:
“Nationalparkleiter Karl Friedrich Sinner entgegnete, dass die Rechtsverordnung für den Nationalpark diese Bekämpfung vorsehe und sich die Verwaltung lediglich an die Verordnung halte. ‘Wir haben unsere Mitarbeiter geschult, bei Beschwerden auf die Rechtsverordnung hinzuweisen. Es liegt nicht in unserer Hand, diese Rechtsgrundlage zu verändern’, so Sinner weiter.” ((ebd.))
Damit ist endlich der Schuldige gefunden: Es ist die “Rechtsverordnung“. Gemeint ist der § 14 (3) der geltenden Nationalpark-Verordnung:
“In einem Zeitraum bis zum Jahr 2027 ist die Ausbreitung des Borkenkäfers auf die Wälder der Hochlagen zwischen Falkenstein und Rachel zu verhindern.”
Welche Rolle Eberhard Sinner, der große Bruder des kleinen Karl Friedrich, bei der Entstehung dieses Paragraphen spielte, habe ich schon analysiert: Sinner. Nun habe ich die maßgebliche Rolle einer zweiten Person unter die Lupe genommen: Gudrun Peters von der SPD. Als sogenannte “Mitberichterstatterin” des Umweltausschusses hat sie am 10. Juli 1997 vor dem Landtag 15 Minuten lang die neue Verordnung verteidigt. Hier geht es zu meiner ausführlichen Analyse: Peters.