Forstwirtschaft bei Fabrikschleichach

“Es geht um nachhaltige Waldbewirtschaftung, wie wir sie in Bayern seit über 300 Jahren betreiben. Durch nachhaltige Bewirtschaftung sind die Wälder erhalten worden. Wir wollen sie weiter pflegen.”
Klaus Steiner, CSU ((in der Sitzung des Bayerischen Landtags vom 4.6.2014))

Oberforstmeister Pflaum rotiert im Grab

Auch wenn die Rückegassen wie nordöstlich von Fabrikschleichach vorschriftsmäßig angelegt wurden, stören sie empfindlich das Naturerlebnis.

Vollends ärgerlich wird es, wenn die Rückegassen so aussehen wie am Wanderweg von Fabrikschleichach nach Theinheim. ((siehe Tour 7 – Durch gepflegte Wälder zum gepflegten Bier)) Oberforstmeister Moritz Pflaum, der diese Wälder von 1921 bis 1948 gepflegt hat, wird angesichts der Grundbrüche mit tiefen Bodengleisen im Grab rotieren.

Laut Merkblatt der Bayerischen Staatsforsten zu “Bodenschutz beim Forstmaschineneinsatz” gehören derartige Bodenschäden zum Spurtyp 3:

“In sehr feuchtem Zustand ist die Tragfähigkeit (des Bodens) nicht ausreichend, es kommt zum Grundbruch mit Ausbildung tiefer Gleise und ausgeprägter Randaufwölbung. Die Bodenfunktionen gehen verloren, was zwangsläufig zum Verlust der strukturbildenden Bodenorganismen führt. Es kann eindeutig von einem Bodenschaden gesprochen werden. Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist verletzt.” ((ebd. S. 1))

Und weiter:

“Droht ein Spurtyp 3 (vgl. Wurftest, hoher Wassergehalt), sollte der Einsatz in jedem Fall abgebrochen werden. Ein Bodenschaden ist unvermeidbar.” ((ebd., S. 4))

Zwischen wohlfeilen Merkblättern und der Wirklichkeit klafft ein garstig breiter Graben.

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