Kahlschläge am Wüstebach

Das LIFE+-Projekt “Wald-Wasser-Wildnis”

SchildDesinformationstafel vor Kahlschlagsfläche

Im sogenannten “Leistungsbericht 2012” des Nationalparks Eifel findet sich auf S. 18 ein surreales Zitat von Bettina Krebs, der Leiterin des LIFE+-Projekts “Wald-Wasser-Wildnis”: “Die Natur ist unser bester Verbündeter auf dem Weg in die Wildnis.”

Wenn die Natur tatsächlich “unser bester Verbündeter” wäre, würde man die Hände in den Schoß legen und sich überraschen lassen, was Stürme, Borkenkäfer und Biber aus den Fichtenforsten machen würden (vgl. “Windwurf an der Heve” und “2 gegensätzliche Konzepte von Umweltschutz“). Stattdessen entfaltet man einen hysterischen Aktivismus und Harvester, LKWs, Kräne und Bagger prägen das Bild im Nationalpark. Die Natur ist kein Verbündeter, sie ist ein Pflegefall. Die Projektteilnehmer sind besessen von dem Wahn, dass der Natur der Weg in die Wildnis “geebnet” werden muss. Da werden Biotope “gemanagt” und Wälder “aktiv entwickelt”. Eine “Maßnahme” jagt die andere: Es wird “geschafft”, “entfernt”, “wiederhergestellt”, “gebaut”, “entnommen”, “zurückgebaut”, “neumodelliert”, “angelegt” und “eingebracht” (Leistungsbericht, S. 19). Und vor allem werden Fichten gefällt. In riesigen Mengen:

 

JahrFichtenholz (m3)
200429.875
200513.785
200618.721
200714.427
200816.891
200918.905
201027.091
201123.089
201223.403

Tabelle: Im Nationalpark Eifel gefälltes Fichtenholz in m3 (Leistungsbericht, S. 18)

Über 10 Prozent des gesamten Fichtenholzes, das Wald-und-Holz-NRW insgesamt pro Jahr erntet, kommen aus dem Nationalpark Eifel (vergleiche Andreas Schulte, Mögliche forst- und volkswirtschaftliche Auswirkungen der Rahmenkaufverträge von Rundholz (Fichte) des Landes NRW unter besonderer Berücksichtigung der Sägeindustrie, 2008, S. 14) Um eine Vorstellung von der Menge der 2012 im Nationalpark gefällten Fichten zu bekommen: 23.403 m3 Fichtenholz entsprechen einem 2 m hohen und 2 m breiten Holzpolter, der insgesamt 5,85 km lang ist. Ungefähr ein Drittel davon – nämlich 7.382 m3 – entfielen auf das LIFE-Projekt. Die kahlgeschlagene Fläche betrug unglaubliche 62 ha – das entspricht über 80 Fußballfeldern!

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