Fällen von Fichten im Dedenborner Wald

Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Aachen am 4.10.2013

Am 4. Oktober habe ich die Nationalparkverwaltung und das niederländische Unternehmen Van Den Nagel bei der Staatsanwaltschaft Aachen angezeigt. Der Text der Anzeige lautet wie folgt:

Staatsanwaltschaft Aachen
52070 Aachen

Anzeige gegen das Nationalparkforstamt Eifel und den Forstbetrieb Van Den Nagel wegen Verstoß gegen § 1 b des Landesforstgesetzes (LFoG) und aller in Betracht kommender Strafbestände

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit September 2013 führt der Forstbetrieb Van Den Nagel im Nationalpark Eifel nordöstlich des Forsthauses „Rothe Kreuz“ im Auftrag des Nationalparkforstamts eine umfangreiche forstliche Einschlagsmaßnahme im Fichtenwald statt. Beim Einsatz des Forwarders Valmet 840.3 und des Harvesters Komatsu 941.1 wurde der Waldboden im Bereich der kilometerlangen Rückegassen schwer geschädigt. Ich dokumentiere die Bodenschäden mit vielen hochauflösenden Fotos auf meiner Internetseite:

http://franzjosefadrian.com/?page_id=5268

Verstoß gegen § 1 b des Landesforstgesetzes (LFoG)

Zu den Kennzeichen einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft gehören u. a.:

  • bedarfsgerechte Walderschließung unter größtmöglicher Schonung von Landschaft, Boden und Bestand;
  • pflegliches Vorgehen, insbesondere bei Verjüngungsmaßnahmen, Holznutzung und Holztransport;
  • Anwendung von bestands- und bodenschonenden Techniken;

Die zentrale Rückegasse bietet ein Bild der Verwüstung. Die Bodengleise sind z. T. 30 cm tief. Offensichtlich sind der über 20 t schwere Forwarder und der fast 25 t schwere Harvester auf dem feuchten und lehmigem Boden tief eingesunken. Der Boden wurde also nicht geschont, das Vorgehen war nicht pfleglich. Eine größere Schonung des Bodens wäre durch Befahren ausschließlich bei Frost möglich gewesen. Auch der Einsatz von Rückepferden und von Waldarbeitern mit Motorsägen statt des Harvesters wäre denkbar gewesen.

Ich stelle diese Anzeige auch vor dem Hintergrund des Presserummels, der von der Nationalparkverwaltung im Mai 2013 um die „Verwüstung in sensiblen Waldbereichen“ durch 4 niederländische Jeeps inszeniert wurde. Sie ermitteln nun wegen schwerer Sachbeschädigung. Die von mir angezeigten Beschädigungen sind noch wesentlich größer, wenn man die räumliche Ausdehnung und das zehnmal höhere Gewicht der Forstmaschinen bedenkt.

Ich bitte Sie auch zu überprüfen, ob weitere Straftatbestände in Betracht kommen.

Außerdem bitte ich Sie dringend, dass die Polizei möglichst noch in der kommenden Woche vor Ort ermitteln möge. In einem mir bekannten Fall rückte die Polizei erst Wochen nach Eingang der Anzeige aus. Da aber hatte die von der Staatsanwaltschaft zuvor informierte Forstverwaltung bereits alle Spuren weitgehend beseitigt.

Bitte senden Sie mir das Aktenzeichen dieses Falles zu!

Mit freundlichen Grüßen

 

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