Der Pilzkäfer Triplax rufipes im Steigerwald

Mitte Oktober zeigte mir Dr. Simon Thorn in der Nähe der Ökologischen Station Fabrikschleichach im Steigerwald den Pilzkäfer Triplax rufipes. Er lebt in Seitlingen wie z. B. dem Austern-Seitling (Pleurotus ostreatus) und gehört zur Familie der Schwamm-, Pilz- und Faulholzkäfer (Erotylidae).

Er steht auf der Roten Liste für Deutschland (RLD)1Binot, M., Bless, R., Boye, P., Gruttke, H., & Pretscher, P. (1998): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands, Bonn-Bad Godesberg (Bundesamt für Naturschutz) 1998 und ist vom Aussterben bedroht (Gefährdungskategorie 1). Weil er so selten ist, wird er in den beiden deutschen Standardwerken für Käfer, dem Fauna Käferführer I – Käfer im und am Wald und dem Kosmos Käferführer, leider nicht erwähnt. Auch einen deutschen Namen hat der kleine Krabbler nicht: ich nenne ihn den Rotbeinigen (= rufipes) Pilzkäfer. Die mit ihm eng verwandten Urwaldreliktarten 2siehe J. Müller, H. Bussler u. a., Urwaldrelikt-Arten – Xylobionte Käfer als Indikatoren für Strukturqualität und Habitattradition, waldökologie online 2 (2005), S. 106 -113 heißen T. collaris (RLD 1), T. elongata (RLD 0 = ausgestorben, verschollen), T. melanocephala (RLD 1).

Der ebenfalls im Pilz gefundene Tetratoma fungorum stammt aus der Familie mit dem unheimlichen Namen der Keulendüsterkäfer (Tetratomidae). Im Gegensatz zu seinen beiden Verwandten T. ancora (RLD 3 = gefährdet) und T. desmaresti (RLD 1) steht er nicht auf der Roten Liste Deutschland.