Im September 2018 waren die Proteste im Hambacher Forst ein Top-Thema in den Medien. Fast jeden Tag berichteten SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und FRANKFURTER ALLGEMEINE, SPIEGEL und STERN über die Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten und Polizisten. Wann waren wo wie viele Baumhäuser geräumt worden? Wie viele Festnahmen, wie viele Verletzte? Welcher Minister hatte was wo gesagt?
Hambacher Forst: Erstes Baumhaus abgerissen, ein Polizist leicht verletzt https://t.co/zWlxNEnLXJ pic.twitter.com/YlbSXLouVI
— SPIEGEL ONLINE (@SPIEGELONLINE) 13. September 2018
Ich habe den Medienhype um den Hambacher Forst mit Hilfe des Buches Breaking News: Die Welt im Ausnahmezustand – Wie uns die Medien regieren von Michael Meyen analysiert:
“Konflikte, Emotionen und Bilder, immer wieder Bilder. Möglichst auffällig, möglichst groß. Zapp! Nicht! Weg! Bleib hier, denn ich sage dir, was du wirklich wissen musst. In Schlagworten, leicht verständlich, leicht bekömmlich.” ((Meyen, S. 11))
Der Hambacher Forst lieferte alles: Konflikte, Emotionen und Bilder. Immer wieder Bilder: Aktivisten mit Sturmhauben in Baumhäusern, Polizisten in Kampfanzügen auf Hebebühnen: Das war grell, das war originell! Das brachte Quote und Auflage, Klicks, Likes und Shares.
Im Zentrum meiner Analyse steht ein SPIEGEL-Artikel über ein Facebook-Video, das eine von Polizisten festgenommene Baumbesetzerin zeigt und 3,5 Millionen Klicks brachte. Lesen Sie hier meinen ausführlichen Artikel: Wie Journalisten den Hambacher Forst erschaffen haben.