Fällen alter Eichen und Buchen im NSG Hülsenhaine

5. Folgen für das Naturschutzgebiet

Durch den massiven Holzeinschlag wurde das geschlossene Kronendach der Eichen und Buchen aufgerissen. Der Wald ist jetzt so löchrig wie ein Schweizer Käse. An vielen Stellen wurden so viele Bäume gefällt, dass große kahlgeschlagene Freiflächen entstanden sind.

Die Massenvermehrung von Brennnessel und Klettenlabkraut zeigt an, dass der Boden reich an Stickstoff geworden ist: Die kahlgeschlagenen Flächen erwärmen sich durch die direkte Sonneneinstrahlung, sodass der Humus schneller mineralisiert wird und die Bakterien große Mengen an Nitrat und Ammonium bilden. Da keine Bäume mehr da sind, die die Nährstoffe nutzen könnten, werden sie von den Brennnesseln verwertet.

 

Das Kleine Springkraut vermehrt sich ebenfalls massenhaft. Durch seine über 3 Meter fortgeschleuderten Samen kann es Kahlschläge rasch besiedeln. Es ist typische Ruderalpflanze, die auf übernutzten und devastierten Flächen wächst. Es stammt aus Tadschikistan und Kaschmir und ist 1837 aus einem botanischen Garten ausgebrochen. Die Samen werden u. a. in den tiefen Reifenprofilen von Forstrückeschleppern weiterverbreitet.

 

Den Stechpalmen, zu deren Schutz das NSG eigens eingerichtet wurde und die laut Bundesartenschutzverordung zu den besonders geschützten Pflanzen zählen, schadet das direkte Sonnenlicht: Sie ist eine Schattenpflanze.

 

Bei dem rabiaten Holzeinschlag wurden auch zahlreiche Stechpalmen abgeholzt. Auch dies ist ein klarer Verstoß gegen das Artenschutzrecht: Besonders geschützte Pflanzen dürfen weder entnommen, noch beschädigt, noch zerstört werden. Auch die Beschädigung ihrer Standorte ist verboten.

Entwurzelte Stechpalme

 

Für den Holzeinschlag wurde die ungefähr 11 ha große Einschlagsfläche mit einem dichten Netz von Rückegassen überzogen. Diese Gassen haben eine Breite von 4 m. Befährt man diese Gassen mit dem über 15 t schweren Forstrückeschlepper, so wird der Boden auch noch 1 m links und rechts nachhaltig durch Bodenverdichtung geschädigt. Selbst wenn man für die Länge aller Rückegassen zusammen nur 1 km veranschlagt, so werden dadurch 6.000 m2 Waldboden zerstört. Das entspricht mehr als 5% der Gesamtfläche.

 

Auf der letzten Seite dokumentiere ich die Strafanzeige, die ich gegen Grün-und-Gruga gestellt habe.

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