Totalreservat Schattiner Zuschlag

Geschichte des Schattiner Zuschlags

Hans Rathje Reimers hat der Geschichte Schattiner Zuschlag in den Lübeckischen Blättern einen Artikel gewidmet: Wird der “Waldort” Schattin ein echter Urwald?

Noch 1809 wuchsen auf der heutigen Fläche “nur rund 10 ha Wald, die unzugänglichen Schluchten im heutigen Schattiner Zuschlag” (Reimers, S. 264).

Bewaldete Schlucht im Schattiner Zuschlag

Um diese bewaldeten Schluchten herum forstete der Besitzer, das St. Johannis-Jungfrauen-Kloster, damals 50 ha Wald mit Eichen auf. Nach Kriegsende 1945 fiel der Wald an die Sowjetische Besatzungszone. Bis 1950 fällten die Russen 60% der alten Eichen aus einem 15 ha großen Eichenbestand als Reparationshiebe. In den 50er Jahren fühlte sich niemand für den Wald zuständig, “denn es war ja ‘Klosterwald’ – im DDR-Jargon ‘Kirchenwald’, der nicht angetastet werden durfte” (ebd.). Von 1961-1971 wurde der Wald von der evangelisch-lutherischen Landeskirche treuhänderisch bewirtschaftet. Die “üblichen Pflegemaßnahmen” wurden durchgeführt. 5 ha der durch die “Russenhiebe” bereits mitgenommenen Alteichenbestände wurden nun gänzlich kahlgeschlagen und mit Fichten aufgeforstet. Für Wildzäune zum Schutz von Laubbäumen fehlte das Geld.

Fichtenforst im Schattiner Zuschlag

In den 70er Jahren wurden nur einmal “211 Festmeter .. Windwurfholz aufgearbeitet” (a. a. O., S. 265). Die Lage in der 5-km-Sperrzone an der Grenze verhinderten eine Bewirtschaftung: Die Förster mussten jedes Mal eine Einreisegenehmigung beantragen. Mehrmals wurden Förster sogar  festgenommen und “fanden sich dann mehrere Tage in den Zellen der Staatssicherheit in Rostock oder Schwerin wieder” (ebd.)!

Nach der Wende fiel der Schattiner Zuschlag an den Lübecker Stadtwald und wurde Referenzfläche.

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