Gruselige Zahlen aus der Holzrohstoffbilanz

1. B. Aufkommen – Sonstige Holzrohstoffe

Am Markt verfügbar sind aber auch die von Mantau so genannten sonstigen Holzrohstoffe. Mantau unterscheidet sieben Gruppen:

  1. Die Rinde.
  2. Das Landschaftspflegematerial. Damit ist dasjenige Holz gemeint, das bei der sogenannten Pflege von Straßen, Bahndämmen, Gewässern, Naturschutzgebieten, Parks und Friedhöfen anfällt. Die Straßenbauämter haben ein sehr spezielles Verständnis von Pflege. Beiderseits der Straßen werden neuerdings kilometerlange Schneisen einfach kahlgeschlagen. ((siehe z. B. Kahlschlag entlang der Autobahnen, Rheinische Post vom 9. März 2012))
  3. Die Sägenebenprodukte. Nebenprodukt klingt besser als Abfall. Aber darum handelt es sich: Es sind Hobelspäne und Sägemehl, zusätzlich auch Schwarten (äußere Stammteile, die beim Sägen übrig bleiben), Spreißel (Splitter) und Holzverschnitt.
  4. Sonstiges Industrie-Restholz. Dazu zählen Abfälle, die bei der Herstellung von Spanplatten, Sperrholz und sonstigen Holzwerkstoffen anfallen.
  5. Schwarzlauge. Holz besteht aus Cellulose und Lignin. Bei der Papierherstellung werden Cellulose und Lignin getrennt. Die Schwarzlauge besteht aus Lignin. Sie wird in Kraftwerken verbrannt.
  6. Altholz. Altholz ist Abfallholz, z. B. gebrauchte Möbel vom Sperrmüll.
  7. Holzenergieprodukte. Mantau versteht darunter Holzbriketts und Pellets ((Holzrohstoffbilanz, S. 45))

2010 betrug das Aufkommen der sonstigen Holzrohstoffe 52,2 Mio. Fm, 1987 waren es noch weniger als 20 Mio. Das Aufkommen hat sich also mehr als verdoppelt. In der folgenden Abbildung fehlen Schwarzlauge und Holzenergieprodukte. Deshalb liegt der kumulative Wert für das Jahr 2010 nur bei 44 Mio.:

Nach oben
Zurück zur Einleitung
Nächste Seite: Verwendung des Holzrohstoffes