Ich hoffe, Sie haben Erfolg (viele Antworten) mit der Umfrage. Die Frage “Wie finden Sie diesen Wald” wird wahrscheinlich beliebig unterschiedliche Antworten ergeben, weil “Wald” ein sehr undifferenzierter und sich dem Zeitgeist anpassender Begriff ist (siehe beispielsweise Wikipedia).
Die Bilder zeigen einen Forst mit deutlichen Spuren der früher üblichen Holzproduktion (vor allem Brennholz): Niederwald mit regelmässigem Kahlschlag alle 10-20 Jahre, ev. einzelne Bäume länger stehen gelassen. Keine Anpflanzung von Bäumen. Kalkhaltiger Untergrund, relativ trocken. Spuren von Entnahme von Bodenmaterial für Wegebau oder für Landwirtschaft. Wenig wüchsiger, ausgehagerter Boden. 300 bis 600 m.ü.M. Exposition S (E-W). Keine Holzschläge mehr seit vielleicht 50 Jahren.
Über die Grunde des Nutzungsverzichts (Naturschutz? Fläche zu unattraktiv für Nutzung?) kann ich nur spekulieren. Eine Nutzung mit dieser geringen Erschliessung rechnet sich finanziell auf jeden Fall nicht.
Unbewirtschaftete Forste sind immer wohltuend für Spaziergänge und Ruhe. Bis aber die Natur aus diese Wirtschaftswald wieder einen Urwald gemacht hat, dauert es ungefähr 10 Baumgenerationen (deutlich über 1000 Jahre), setzt eine grosse Fläche (nehmen wir 1000 ha) und Nutzungsverzicht (inklusive die jägerische Förderung von Wild) voraus. Naturschutz im Wald ist Nichtstun und sonst gar nichts.
Förster sehen in den Bildern sicher Argumente gegen unbewirtschaftete Wälder. Nutzlos vermoderndes Holz, schlechte Qualität der Bäume, Baumarten könnten durch Forstwirtschaft (Anpflanzung) angereichert und die Produktion (spekulativ) für spätere Generationen erhöht werden – werden sie sagen. Das funktioniert aber nur, wenn die Öffentlichkeit die notwendigen Gelder “investiert” und das wirtschaftliche Risiko trägt. Dafür werden Waldsterben 2, Schädlingen, Klimawandel, kranker Wald und was weiss ich mehr in der Öffentlichkeit breitgeschlagen.
Man braucht weder Förster noch Naturschutzexperte zu sein: Einen solchen Forst sollte die Gesellschaft aus ökonomischen Gründen sein lassen, wie er ist.
Vielen Dank für die Bilder. Ein schöner, uriger Wald, auch wenn man hier und da die Spuren einer Säge erkennt. Ein durchgewachsener Niederwald? Weiß nicht. Schade, dass alles kahl ist, im Frühjahr wär’s schöner. Vielen Dank, Herr Adrian, für Ihre tollen Beiträge und BIlder. Allerdings muss ich sagen, auch wenn das jetzt gar nicht zum Thema passt, dass Sie den NP Bayerischer Wald neulich etwas arg “verrissen” haben. Natürlich mussten die früheren NP-Leitungen im Erweiterungsteil große politische Kompromisse eingehen, das ist halt Politik. Aber was hat man nicht alles erreicht dort! Die zügige Ausweisung von Naturzonen schon in den 70er Jahren, die wirksame Reduzierung des Wildes durch das Wintergatter, eine bis heute vorbildliche Besucherlenkung und -aufklärung. Bis heute maßstabsetzend. Gehen Sie doch auch mal auf die vielen positiven Aspekte ein. Ansonsten nochmals vielen Dank für diese und alle anderen Bilder. Gruß Friedemann Schäfer, Karlsruhe
Wenn ich die Bilder in Worte fassen soll, so würde ich den Wald so beschreiben: Es ist ein Mischwald aus Buche, Esche, Traubeneiche, Hainbuche und Ilex (Hülse). Eine Schwarzkiefer(?) ist zu sehen. Die Buche hat den größten Anteil an der Bestockung. Besonders interessant ist die Hülse, die auf ein atlantisches Klima hinweist. Der Wald liegt wohl im Mittelgebirge und im Westen Deutschlands. Der Boden ist teilweise karg und steinig. Besonders entlang des Weges steht der Fels hoch an. Dort ist das Baumwachstum viel langsamer und die Bäume werden nicht so hoch, wie in den Mulden des Hanges. Besonders eindrucksvoll sind bei der Kargheit die Wurzelansätze der Bäume, die durch den Widerstand mit einem verstärkten Wachstum reagieren sowie die krummen und kurzen Schäfte. Der Wald ist offensichtlich schon länger nur sehr extensiv bewirtschaftet worden und in letzter Zeit kaum noch. Nur entlang des Weges sind Motorsägenschnitte zu sehen; vermutlich um den Weg freizuhalten. Teilweise sieht man alte Stockausschläge, die ein Hinweis auf eine frühere Bewirtschaftung sind. Ich denke der Wald ist immer überwiegend zur Brennholznutzung bewirtschaftet worden, vielleicht auch weil die Erschließung ungünstig ist. Dieser Wald hat sich natürlich verjüngt, entweder durch Samenfall oder durch Stockausschlag. Eine gewisse Selbstlichtung ist durch einige Sturmwürfe in letzter Zeit entstanden. Ja, es ist ein schöner Wald, wo eine Wanderung Freude macht. Der wirtschaftliche Wert ist eher gering. Der Naturschutzwert ist höher, wenngleich der Wald auch nicht so sehr alt ist. Ein Durchschnittsalter ist schwer zu schätzen, auch weil Ungleichaltrigkeit zu beobachten ist. Ich würde sagen etwa 60 bis 100 Jahre. Bei den Eigentumsverhältnissen ist alles möglich. Ich kann mir auch vorstellen, dass es Privatwald ist.
Dieser Aufsatz ist auch auf meiner Webseite zu finden:
Totholz – meine Meinung
Totholz ist zweifellos ein wichtiger Faktor der Artenvielfalt in unseren Wäldern, Parkanlagen und Gärten. Das haben die meisten Förster, aber leider nur eine Minderheit der Gärtner richtig erfasst. Ich mag mich erinnern, dass die Wälder unserer Region vor 60 bis 70 Jahren kurz nach einem Holzschlag wieder blitzsauber aufgeräumt waren. Alle gefällten Baumstämme und dicken Äste wurden, je nach Qualität, entweder der Holzindustrie zugeführt oder als Brennholz zu Klaftern aufgestapelt. Die abgesägten dünnen Äste und Zweige, sowie die abgeschälten Rinden der Bäume blieben nicht lange liegen. Sie wurden innert kurzer Zeit von der Bevölkerung eingesammelt und zum Kochen und Heizen verwendet. Mein Vater musste dafür sogar bei der Gemeindebehörde eine Bewilligung einholen. Heutzutage liegt solches Totholz in rauen Mengen in den Wäldern herum. Revierförster monieren sogar, dass die erwünschte Menge noch nicht erreicht sei. Derweil höre ich oft von Waldspaziergängern klagen, dass der Wald chaotisch aussehe, weil der Boden mit Ästen und Zweigen übersät sei. Nach meinem Urteil geht es hier aber nicht in erster Linie um mangelhafte Ordnung, sondern um eine Abwertung des Lebensraumes. Totholz hat unterschiedliche Wert-Facetten. Das für die Artenvielfalt bei weitem wertvollste sind stehende, abgestorbene Bäume. An zweiter Stelle kommen die von einem Sturm umgeworfenen dicken Bäume. Daran sind nicht nur die Stämme von Bedeutung, sondern auch die aufgestellten, mit Erde gefüllten Wurzelteller, vor allem dann, wenn diese Flächen besonnt werden. Bereits nach wenigen Jahren bauen hier Grabwespen, Wegwespen, Wildbienen und andere Insekten ihre Bruthöhlen. Die beim Holzschlag abgeschnittenen Äste, wie auch die bei der Jungwaldpflege abgeholzten Bäumchen sind dagegen für die Artenvielfalt eher minderwertig. Sie sollten durch die Waldarbeiter dringend zu Haufen aufgeschichtet werden. Zwecks Ersparnis von Arbeit und somit von Geld werden sie aber fast überall liegen gelassen. Damit behindern sie Jahre- bis jahrzehntelang die Krautschicht und in vielen Fällen auch die Begehbarkeit durch grössere Wildtiere, z.B. Rehe. Naturorientierte Politiker pochen richtigerweise auf erneuerbare Energien, nehmen leider nicht wahr, dass solche heutzutage tonnenweise ungenutzt in den Wäldern umherliegt. Dieselben Politiker befürworten dagegen Windräder auf den Jurahöhen, obwohl diese die Landschaft verunstalten und für Vögel oft zur Todesfalle werden. Zudem müssen für den Bau Wege in bisher wenig erschlossenen, artenreichen Weiden zu Strassen verbreitert werden.
Für die Forstwirtschaft wie auch für die Natur wäre sowohl der Begriff “wertvoll” wie auch der Begriff “wertlos” übertrieben. Gut geeignet ist der Begriff “minderwertig”
Auf den ersten Blick: Ein ungepflegter mittel-alter Buchenbestand (mit bedrängten Mischbaumarten) mit schlechten Wuchsformen, mangelnder Kronenentwicklung, hohen Stammzahlen und vergleichsweise hohen Totholzanteilen (Vgl BWI3) aufgrund mangelnder Durchforstungspflege und vereinzeltem Windwurf. Starke Hangneigung, jedoch ohne sichtbarer Hangbewegung. Stabilisierungsreaktion des aufstockenden Bestandes. Schlechter Erschließungsgrad. In Teilbereichen Biotopstrukturen nach BNatSchG (anstehender Fels). Kein Hauptwaldweg, daher keine Verkehrssicherung im Bestand notwendig (große jedoch typische Waldgefahren sichtbar, Klärung möglicher Gefahren ausgehend vom Baumbestand für Unterlieger). Offensichtlich ein fauler Förster am Werk oder Naturwald. Auf den zweiten Blick: ein schönes Waldbild aufgrund seines “wilden” Charakters.
Ein vormals eher intensiv genutzter Wald, da keine alten Bäume zu sehen sind. Jetzt offensichtlich seit Jahren nicht oder nur sehr wenig genutzter, sich weitgehend selbst überlassener Wald. Könnte im Wiehengebirge stehen. Auf gutem Weg ein Naturwald zu werden. Ich finde solche Wälder gut, mit wirklich alten Bäumen fände ich ihn noch besser.
Laubholz Schutzgebiet,keine Nutzung erkennbar,evtl.frühere Mittelwaldnutzung.
Hoher naturschutzfachlicher Wert.
Vermutlich Landes-oder Kommunalwald
Sehr geehrter Herr Adrian
Ich hoffe, Sie haben Erfolg (viele Antworten) mit der Umfrage. Die Frage “Wie finden Sie diesen Wald” wird wahrscheinlich beliebig unterschiedliche Antworten ergeben, weil “Wald” ein sehr undifferenzierter und sich dem Zeitgeist anpassender Begriff ist (siehe beispielsweise Wikipedia).
Die Bilder zeigen einen Forst mit deutlichen Spuren der früher üblichen Holzproduktion (vor allem Brennholz): Niederwald mit regelmässigem Kahlschlag alle 10-20 Jahre, ev. einzelne Bäume länger stehen gelassen. Keine Anpflanzung von Bäumen. Kalkhaltiger Untergrund, relativ trocken. Spuren von Entnahme von Bodenmaterial für Wegebau oder für Landwirtschaft. Wenig wüchsiger, ausgehagerter Boden. 300 bis 600 m.ü.M. Exposition S (E-W). Keine Holzschläge mehr seit vielleicht 50 Jahren.
Über die Grunde des Nutzungsverzichts (Naturschutz? Fläche zu unattraktiv für Nutzung?) kann ich nur spekulieren. Eine Nutzung mit dieser geringen Erschliessung rechnet sich finanziell auf jeden Fall nicht.
Unbewirtschaftete Forste sind immer wohltuend für Spaziergänge und Ruhe. Bis aber die Natur aus diese Wirtschaftswald wieder einen Urwald gemacht hat, dauert es ungefähr 10 Baumgenerationen (deutlich über 1000 Jahre), setzt eine grosse Fläche (nehmen wir 1000 ha) und Nutzungsverzicht (inklusive die jägerische Förderung von Wild) voraus. Naturschutz im Wald ist Nichtstun und sonst gar nichts.
Förster sehen in den Bildern sicher Argumente gegen unbewirtschaftete Wälder. Nutzlos vermoderndes Holz, schlechte Qualität der Bäume, Baumarten könnten durch Forstwirtschaft (Anpflanzung) angereichert und die Produktion (spekulativ) für spätere Generationen erhöht werden – werden sie sagen. Das funktioniert aber nur, wenn die Öffentlichkeit die notwendigen Gelder “investiert” und das wirtschaftliche Risiko trägt. Dafür werden Waldsterben 2, Schädlingen, Klimawandel, kranker Wald und was weiss ich mehr in der Öffentlichkeit breitgeschlagen.
Man braucht weder Förster noch Naturschutzexperte zu sein: Einen solchen Forst sollte die Gesellschaft aus ökonomischen Gründen sein lassen, wie er ist.
Mit bestem Dank und freundlichen Grüssen
Heiner Keller
Vielen Dank für die Bilder. Ein schöner, uriger Wald, auch wenn man hier und da die Spuren einer Säge erkennt. Ein durchgewachsener Niederwald? Weiß nicht. Schade, dass alles kahl ist, im Frühjahr wär’s schöner. Vielen Dank, Herr Adrian, für Ihre tollen Beiträge und BIlder. Allerdings muss ich sagen, auch wenn das jetzt gar nicht zum Thema passt, dass Sie den NP Bayerischer Wald neulich etwas arg “verrissen” haben. Natürlich mussten die früheren NP-Leitungen im Erweiterungsteil große politische Kompromisse eingehen, das ist halt Politik. Aber was hat man nicht alles erreicht dort! Die zügige Ausweisung von Naturzonen schon in den 70er Jahren, die wirksame Reduzierung des Wildes durch das Wintergatter, eine bis heute vorbildliche Besucherlenkung und -aufklärung. Bis heute maßstabsetzend. Gehen Sie doch auch mal auf die vielen positiven Aspekte ein. Ansonsten nochmals vielen Dank für diese und alle anderen Bilder. Gruß Friedemann Schäfer, Karlsruhe
Wenn ich die Bilder in Worte fassen soll, so würde ich den Wald so beschreiben: Es ist ein Mischwald aus Buche, Esche, Traubeneiche, Hainbuche und Ilex (Hülse). Eine Schwarzkiefer(?) ist zu sehen. Die Buche hat den größten Anteil an der Bestockung. Besonders interessant ist die Hülse, die auf ein atlantisches Klima hinweist. Der Wald liegt wohl im Mittelgebirge und im Westen Deutschlands. Der Boden ist teilweise karg und steinig. Besonders entlang des Weges steht der Fels hoch an. Dort ist das Baumwachstum viel langsamer und die Bäume werden nicht so hoch, wie in den Mulden des Hanges. Besonders eindrucksvoll sind bei der Kargheit die Wurzelansätze der Bäume, die durch den Widerstand mit einem verstärkten Wachstum reagieren sowie die krummen und kurzen Schäfte. Der Wald ist offensichtlich schon länger nur sehr extensiv bewirtschaftet worden und in letzter Zeit kaum noch. Nur entlang des Weges sind Motorsägenschnitte zu sehen; vermutlich um den Weg freizuhalten. Teilweise sieht man alte Stockausschläge, die ein Hinweis auf eine frühere Bewirtschaftung sind. Ich denke der Wald ist immer überwiegend zur Brennholznutzung bewirtschaftet worden, vielleicht auch weil die Erschließung ungünstig ist. Dieser Wald hat sich natürlich verjüngt, entweder durch Samenfall oder durch Stockausschlag. Eine gewisse Selbstlichtung ist durch einige Sturmwürfe in letzter Zeit entstanden. Ja, es ist ein schöner Wald, wo eine Wanderung Freude macht. Der wirtschaftliche Wert ist eher gering. Der Naturschutzwert ist höher, wenngleich der Wald auch nicht so sehr alt ist. Ein Durchschnittsalter ist schwer zu schätzen, auch weil Ungleichaltrigkeit zu beobachten ist. Ich würde sagen etwa 60 bis 100 Jahre. Bei den Eigentumsverhältnissen ist alles möglich. Ich kann mir auch vorstellen, dass es Privatwald ist.
Dieser Aufsatz ist auch auf meiner Webseite zu finden:
Totholz – meine Meinung
Totholz ist zweifellos ein wichtiger Faktor der Artenvielfalt in unseren Wäldern,
Parkanlagen und Gärten. Das haben die meisten Förster, aber leider nur eine
Minderheit der Gärtner richtig erfasst.
Ich mag mich erinnern, dass die Wälder unserer Region vor 60 bis 70 Jahren kurz
nach einem Holzschlag wieder blitzsauber aufgeräumt waren. Alle gefällten
Baumstämme und dicken Äste wurden, je nach Qualität, entweder der
Holzindustrie zugeführt oder als Brennholz zu Klaftern aufgestapelt. Die abgesägten
dünnen Äste und Zweige, sowie die abgeschälten Rinden der Bäume
blieben nicht lange liegen. Sie wurden innert kurzer Zeit von der Bevölkerung
eingesammelt und zum Kochen und Heizen verwendet. Mein Vater musste dafür
sogar bei der Gemeindebehörde eine Bewilligung einholen. Heutzutage liegt
solches Totholz in rauen Mengen in den Wäldern herum. Revierförster monieren
sogar, dass die erwünschte Menge noch nicht erreicht sei. Derweil höre ich
oft von Waldspaziergängern klagen, dass der Wald chaotisch aussehe, weil der
Boden mit Ästen und Zweigen übersät sei. Nach meinem Urteil geht es hier aber
nicht in erster Linie um mangelhafte Ordnung, sondern um eine Abwertung des
Lebensraumes.
Totholz hat unterschiedliche Wert-Facetten. Das für die Artenvielfalt bei weitem
wertvollste sind stehende, abgestorbene Bäume. An zweiter Stelle kommen
die von einem Sturm umgeworfenen dicken Bäume. Daran sind nicht nur
die Stämme von Bedeutung, sondern auch die aufgestellten, mit Erde gefüllten
Wurzelteller, vor allem dann, wenn diese Flächen besonnt werden. Bereits nach
wenigen Jahren bauen hier Grabwespen, Wegwespen, Wildbienen und andere
Insekten ihre Bruthöhlen.
Die beim Holzschlag abgeschnittenen Äste, wie auch die bei der Jungwaldpflege
abgeholzten Bäumchen sind dagegen für die Artenvielfalt eher minderwertig. Sie
sollten durch die Waldarbeiter dringend zu Haufen aufgeschichtet werden.
Zwecks Ersparnis von Arbeit und somit von Geld werden sie aber fast überall
liegen gelassen. Damit behindern sie Jahre- bis jahrzehntelang die Krautschicht
und in vielen Fällen auch die Begehbarkeit durch grössere Wildtiere, z.B. Rehe.
Naturorientierte Politiker pochen richtigerweise auf erneuerbare Energien,
nehmen leider nicht wahr, dass solche heutzutage tonnenweise ungenutzt in
den Wäldern umherliegt. Dieselben Politiker befürworten dagegen Windräder
auf den Jurahöhen, obwohl diese die Landschaft verunstalten und für Vögel oft
zur Todesfalle werden. Zudem müssen für den Bau Wege in bisher wenig
erschlossenen, artenreichen Weiden zu Strassen verbreitert werden.
Freundliche Grüsse
Georg Artmann-Graf 2019
4600 Olten
Schweiz
Für die Forstwirtschaft wie auch für die Natur wäre sowohl der Begriff “wertvoll” wie auch der Begriff “wertlos” übertrieben. Gut geeignet ist der Begriff “minderwertig”
Auf den ersten Blick: Ein ungepflegter mittel-alter Buchenbestand (mit bedrängten Mischbaumarten) mit schlechten Wuchsformen, mangelnder Kronenentwicklung, hohen Stammzahlen und vergleichsweise hohen Totholzanteilen (Vgl BWI3) aufgrund mangelnder Durchforstungspflege und vereinzeltem Windwurf. Starke Hangneigung, jedoch ohne sichtbarer Hangbewegung. Stabilisierungsreaktion des aufstockenden Bestandes. Schlechter Erschließungsgrad. In Teilbereichen Biotopstrukturen nach BNatSchG (anstehender Fels). Kein Hauptwaldweg, daher keine Verkehrssicherung im Bestand notwendig (große jedoch typische Waldgefahren sichtbar, Klärung möglicher Gefahren ausgehend vom Baumbestand für Unterlieger).
Offensichtlich ein fauler Förster am Werk oder Naturwald.
Auf den zweiten Blick: ein schönes Waldbild aufgrund seines “wilden” Charakters.
Um es kurz zu fassen: Forstwirtschaftlich etwas vernachlässigt. Allerdings mit gewissen ästhetischen Werten.
Ein vormals eher intensiv genutzter Wald, da keine alten Bäume zu sehen sind. Jetzt offensichtlich seit Jahren nicht oder nur sehr wenig genutzter, sich weitgehend selbst überlassener Wald. Könnte im Wiehengebirge stehen. Auf gutem Weg ein Naturwald zu werden. Ich finde solche Wälder gut, mit wirklich alten Bäumen fände ich ihn noch besser.