Wundersame Biotopbaumvermehrung in Porta Westfalica

Schluss – Offene Fragen

Am Ende dieses Artikels geht es mir so ähnlich wie Marcel Reich-Ranicki, der am Ende des Literarischen Quartetts immer sagte:

„Und so sehen wir betroffen /
Den Vorhang zu und alle Fragen offen“

Nun gut – vielleicht sind nicht alle Fragen offen, aber viele. Sechs offene Fragen möchte ich auflisten:

  • Es darf mit Fug und Recht angenommen werden, dass der erste Brief von Herrn Barkmeyer vom 14. November 2017 sowohl mit Forstamtsleiter Roland Schockemöhle als auch Revierleiter Achim Büscher abgesprochen war. Warum fiel niemandem auf, dass die Zahl der Biotopbäume viel zu hoch war?
  • Warum kann die richtige Anzahl der Biotopbäume erst angegeben werden, als Revierleiter Büscher wieder gesund ist? Sind die Daten nicht mindestens in einem Aktenordner abgeheftet – ähnlich wie die Bestandesblätter? Gibt es bei Wald-und-Holz NRW keine moderne elektronische Datenverarbeitung, sodass die Daten per Mausklick ganz einfach aufgerufen werden können? Oder betrieb Revierleiter Büscher eine Zettelwirtschaft, die so chaotisch war, dass nur er die Kritzeleien verstand?
  • Barkmeyer weiß, dass ich ein scharfer Kritiker des Landesbetriebs bin, und wenn er sich informiert hat, weiß er auch, dass ich Mitglied der Bundesbürgerinitiative Waldschutz BBIWS bin. Warum nutzt Barkmeyer nicht die Gelegenheit und macht Werbung für die „Biotopholzstrategie“? Warum zeigt er nicht am konkreten Beispiel des FFH-Gebiets „Wälder von Porta Westfalica“ ihre Wirksamkeit?
  • Warum antwortet Herr Barkmeyer immer nur, wenn Frau Schulte-Zurhausen sich einschaltet? Redet er nicht mit Umweltschützern? Predigt er immer nur zu Bekehrten?
  • Kopien der E-Mails und vermutlich auch der Briefe von Herrn Barkmeyer erhält immer auch Michael Blaschke, Pressesprecher bei Wald und Holz NRW. Warum verhindert er dieses PR-Desaster nicht? Oder ist es offizielle PR-Strategie beim Landesbetrieb, Fragen von Umweltschützern einfach nicht ernst zu nehmen?
  • Fast jeder Satz von Herrn Barkmeyer wirft neue Fragen auf, die er nicht beantwortet: Was bedeutet es z. B., dass Biotopbäume nur im Staatswald markiert werden? Heißt das, dass es im Privatwald überhaupt keine Biotopbäume gibt? Was nützen Biotopbäume auf einem Drittel der Fläche, wenn auf mehr als zwei Dritteln gar keine stehen? Was ist das für eine idiotische „Biotopholzstrategie“, wenn niemand weiß, wie hoch die durchschnittliche Biotopbaumzahl im gesamten FFH-Gebiet ist?

Nein – ich werde keinen neuen Brief mit diesen Fragen an Herrn Barkmeyer schreiben. Ich werde keinen neuen Antrag auf Information stellen. Denn:

„If you find yourself in a hole, stop digging.“ ((Law of holes))

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