Christian Sebald von der Süddeutschen Zeitung hat am 4. Juli auf dem diesjährigen Weihenstephaner Forsttag einen Vortrag gehalten über “Bürger und Waldwildnis”. In den Mittelpunkt seines Vortrags stellte er einen Ausschnitt aus einer Dokumentation des Bayerischen Rundfunks: “Harald Grill und sein Bayerischer Wald”.
In dem Ausschnitt wandern Harald Grill und sein Freund Gerhard Hopp durch den Nationalpark Bayerischer Wald. In der Nähe der Kahlschläge am Falkenstein treffen sie auf eine Familie, die sich über diese Kahlschläge empört. Es kommt zu einem “denkwürdigen Gepräch” (Christian Sebald, unveröffentlichtes Redemanuskript) mit Hopp, in das sich am Ende auch Grill einschaltet:
Sebald warb vor den versammelten Forstleuten für “drei Kernbotschaften” und formulierte sie mit den Worten von Harald Grill so:
- “Wir müssen einen Rest von Natur aufbewahren.
- Wildnisgebiete wie der Latschenfilz sind Refugien, wie’s es sonst kaum noch irgendwo gibt in Europa, nur in Nationalparken.
- Und: Wenn da kein Umdenken einsetzt, dann hat man so etwas wie ein regelmäßig wiederkehrendes Karperltheater, die einen sind für was, die anderen sind gegen was, und das, was auf dem Spiel steht, das geht kaputt, das ist unsere Natur.” (unveröffentlichtes Redemanuskript)