Kahlschläge am Lorbach

Panoramafoto

Alle Fotos auf dieser Webseite entstanden bei einem Spaziergang Mitte Januar 2014. Der Kahlschlag liegt 2 Jahre zurück. Das folgende Panoramafoto wurde am Beginn des Lorbachtals aufgenommen. In der Wanderkarte ist die Position mit der Ziffer “1” markiert. Ich stehe auf dem Wanderweg und fotografiere in westlicher Richtung. Klicken Sie auf das Foto, vergrößern es mit der Lupe und wählen Sie mit der Taste “F 11” die Vollbildansicht. Dann können Sie mit den horizontalen und vertikalen Bildlaufleisten durch das Panorama scrollen:

Panorama_Lorbach

 

Das Nationalparkforstamt bezweckt mit dem Kahlschlag die “Rückkehr von Erle, Birke und Co“. Die Birken, die Sie auf dem Foto rechts am Weg und links im Hintergrund sehen können, sind aber nicht der Beginn dieser “Rückkehr”, sondern schmale Streifen von alten Birken-Pionierwäldern. Die Birken waren hier Erstbesiedler von kleinen Lichtungen im Fichtenwald. Ließe man der Natur ihren Lauf, würden diese Pionierwälder allmählich von der Buche unterwandert und ersetzt. Es sind Hängebirken, bezeichnenderweise auch Sandbirken genannt, die nicht etwa unten am Bach wachsen, sondern am trockenen Hang. Viele von ihnen fielen dem Kahlschlag als Kollateralschaden zum Opfer.

 

Fotos eines beschädigten Ökosystems

Das Panoramafoto zeigt den Beginn des Lorbachstals. Nur dort ist das Tal weit und flach. Der Lorbach ist hier ein Rinnsal – nicht einmal 30 cm breit und auf den Fotos kaum zu entdecken. Feucht ist der Boden nur in dessen direkter Nachbarschaft. Der weit überwiegende Anteil der Fläche ist trocken und wird in Zukunft ohne Schatten noch trockener werden:

 

Ansonsten entspricht das Tal eher einem Kerbtal; d. h., es ist v-förmig. Am Grunde des Tals verläuft das schmale Bächlein und nur dort ist es feucht. Die Hänge sind dagegen trocken. Trockene Hänge aber sind denkbar ungünstige Standorte für Schwarz-Erlen, für die das Nationalparkforstamt ja angeblich den ganzen Aufwand betreibt. Schwarz-Erlen sind die Bäume “mit der höchsten Verdunstung” (siehe Die Schwarz-Erle – Baum des Jahres 2003, Ökologie). Nur auf nassen Standorten hat sie eine Chance und “wird aufgrund ihrer Konkurrenzschwäche ganz brutal auf diese Standorte verdrängt” (ebd.).

 

Nur an wenigen Stellen ähnelt das Tal einem Sohlental und bildet eine Talsohle aus. Diese ist mit maximal 10 m sehr schmal. Auf den Fotos sind Binsen zu sehen, die Nässe anzeigen. Hier hat die Erle möglicherweise eine Chance.

Binsen zeigen vernässte Böden an. Die Ursache der Vernässung muss gar nicht zwangsläufig der Bach sein. Möglich ist auch, dass der Boden hier durch menschliche Tätigkeit verdichtet wurde. Schließlich wurden die Bachtäler in der Eifel im Mittelalter kahlgeschlagen und bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts als Wiesen genutzt. Durch die verdichteten Bodenschichten kann das Regenwasser nicht mehr abfließen und die Nässe staut sich. Auf Kahlschlägen ist die Binse ein häufiger Gast, weil der empfindliche Boden durch den Holzeinschlag und die Holzbringung verdichtet wird.

 

Allerdings war der Boden im Januar 2014 weder sumpfig noch matschig und schon gar nicht stand er unter Wasser, wie es für Auwälder ideal wäre.

 

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