Im Jahr 2010 wurden 73,8 Mio. Festmeter Derbholz – d. h. Holz mit einem Durchmesser von mehr als 7 cm – im deutschen Wald eingeschlagen. Die Experten sind sich einig: Viel mehr geht nicht. Das Ende der Fahnenstange beim Derbholz ist erreicht.
Aber es gibt noch das Waldrestholz: Kronenholz, Äste, Reisig, Holz mit Faulstellen – all dies war früher unverkäuflich und blieb als Abfall im Wald. Die Zeiten sind vorbei: Weil Biomassekraftwerke riesige Mengen an Hackschnitzel brauchen und Privatleute nicht nur Scheitholz, sondern auch Äste im heimischen Ofen verfeuern, wird immer mehr Waldrestholz aus den Wäldern genutzt. Was früher im Wald verrottete und neuen nährstoffreichen Humus bildetet, wird heute verbrannt: Der schon früher notorisch totholzarme Wirtschaftswald sieht nun aus wie gefegt. 2010 wurden 8 Mio. Fm Waldrestholz genutzt.
Und die Brennholz-Lobby will in Zukunft noch sehr viel mehr Restholz aus dem Wald holen. Udo Mantau hält bis zu 42,9 Mio. Fm für möglich. Ich stelle die erschreckenden Zahlen aus der Holzrohstoffbilanz von Udo Mantau vor und zeige, wer sich alles um das Waldrestholz streitet: Der Wald wird gefegt.