Schluss
Viele Essener Bürger, die empört sind über die massiven Holzeinschläge in ihrem Stadtwald, mutmaßen häufig, die Einschläge dienten dazu, “Kasse zu machen” und hohe Gewinne zu erwirtschaften. In Wirklichkeit ist es noch schlimmer:
- Die Umsatzerlöse aus dem Holzverkauf sind deprimierend niedrig.
- Dem steht eine Vielzahl von Mitarbeitern gegenüber, die von den Umsatzerlösen nie und nimmer bezahlt werden können.
Würde das Forstamt sein Holz zu Preisen anbieten, die die wirklichen Kosten decken, würde niemand es kaufen. Der Holzpreis wird mit hohen Summen von den Bürgern der Stadt Essen mit Steuergeldern subventioniert. Wäre das Forstamt ein privater Betrieb, es hätte längst Konkurs anmelden müssen.
Was tun? Die Stadt Saarbrücken hat ihr Forstamt 1997 geschlossen und aus ihrem 1.003 ha großen Wald einen “Urwald vor den Toren der Stadt” gemacht (siehe auch das Bilderbuch über den Saarbrücker Urwald).
Glaubt man dem Essener Forstamtsleiter Herrn Haering, müsste der Saarbrücker Wald längst “instabil” und voller “Gefahren für Waldbesucher” sein: “Wenn die Bäume dicht aneinander stehen, reiben sich die Äste der Kronen aneinander und brechen ab. Oft wird der Baum wegen der fehlenden Blätter krank oder stirbt ab” (Weniger ist mehr Buche zurückdrängen, WAZ vom 29.10.2007). Die prognostischen Fähigkeiten von Haering sind allerdings begrenzt. Er kündigte 2007 an, dass das Forstamt künftig mehr Bäume fällen würde: Das führe “zu einem Wald, der durch Orkane wie Kyrill nicht mehr zu Kleinholz zerlegt werden kann”. Dumm gelaufen!
Stadtwald an der Korte Klippe nach dem Pfingststurm “Ela”