Beschreibung des Lichtungshiebs
Bei den 2 ha großen Hieb wurden ungefähr die Hälfte der Altbäume gefällt. Der Buchenwald ist nun löchrig wie ein Schweizer Käse. Alt werden dürfen die Buchen am Teufelsbad nicht. Es fehlen die 3 letzten Waldentwicklungsphasen: die späte Optimal-, die Alters- und die Zerfallsphase. Auch starkes stehendes oder liegendes Totholz sucht man auf dem Schlag vergebens. Natürlich hat das Folgen für die Tierwelt: Beispielsweise wird man hier Waldfledermäuse wie die Bechstein– oder die Mopsfledermaus nicht mehr finden, denn sie brauchen ehemalige Spechthöhlen in alten Bäumen. Aber Schwarz- und Mittelspecht brauchen dicke, über 200 Jahre alte Buchen. Zurückgeblieben aber sind junge dünne Bäume:
Die Buchen wurden mit einem Harvester gefällt. Auf den Fotos sind bei genauem Hinsehen Löcher in der Rinde zu sehen. Diese “stammen von den Stachelwalzen im Krankopf, mit denen der Stamm durch die Entastungsmesser geschoben wird.” (Facebook-Seite von Peter Wohlleben: “Neues aus dem Forsthaus”, Eintrag vom 23. Februar 2013) Beim Befahren des Waldes mit diesen bis zu 20 t schweren Monstern entstehen schwere Bodenschäden (vergleiche BUND Kreisgruppe Helmstedt: Waldbautechnik heute – Fluch oder Segen?).
An vielen Stellen bedecken meterhohe Berge von Kronenabfällen den Waldboden. Prinzipiell ist es zu begrüßen, dass keine Vollbaumernte stattfindet und die Kronenabfälle im Wald verbleiben (vergleiche BUND Kreisgruppe Helmstedt: Rohstoff Waldholz, Abschnitt “Wo der Raubbau beginnt”). Allerdings liegen unter den Kronenabfällen auch die jungen Buchen begraben, die dort wuchsen, und im Frühjahr werden hier gewiß für lange Zeit keine Frühblüher mehr wachsen.
Ein natürlicher Buchenwald ist vollüberschirmt. Sein Kronendach hat keine Lücken. Ein Maß für die Lücken im Kronendach ist der so genannte Kronenschlussgrad. Er wurde durch den Lichtungshieb deutlich abgesenkt: In die Lücken im Kronendach passt jeweils mindestens eine Krone, häufig auch mehr als eine Krone. Der Kronenschlussgrad ist also licht (0,6) bis räumdig (< 0,6) (vergleiche Panek, Norbert und Schönmüller, Markus: Umgang mit Buchenwäldern im Umfeld der UNESCO-Weltnaturerbestätte “Nationalpark Kellerwald-Edersee”, 2013, S. 31):
Zur Kritik an der Methode des Schirmschlags siehe auch: