Naturwaldreservat Waldhaus

Der Eremit im Naturwaldreservat Waldhaus

Der Eremit (Osmoderma eremita) gehört zu den bekanntesten Totholzkäfern. Er wurde zuerst im Frühjahr 2006 im Naturwaldreservat Waldhaus gefunden. Im Frühjahr 2008 entdeckten Sperber und Stephan ihn dann auch im Naturwaldreservat Brunnstube (Sperber, S. 86).

1024px-Osmoderma_eremita-mgMännchen des Eremiten, Fotograf: Magne Flåten (Wikimedia Commons)

Fundorte waren jeweils große Mulm- und Faulhöhlen in mehrhunderjährigen Buchen. Diese entwickeln sich, wenn Pilze alte Spechthöhlen befallen. In diesen geräumigen Wohnhöhen leben immer neue Generationen von Eremiten über Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte.

Osmoderma_eremita_larverein und zwei Jahre alte Larven, Fotograf: Magne Flåten (Wikimedia Commons)

Die Larven entwickeln sich über 3-4 Jahre und werden bis zu 7,5 cm groß und 12 g schwer. Sie entwickeln sich “inmitten beeindruckender Massen  der großen .. Kotpellets vieler Vorgängergenerationen” (ebd., S. 87).

Osmoderma_eremita_mokkcmKotpellets, Fotograf: Magne Flåten (Wikimedia Commons)

Eremiten fliegen nur ungern und nur über kurze Entfernungen. Wird ein Uraltbaum z. B. nach einem Sturmwurf unbewohnbar, müssen sie einen geeigneten Ersatzbaum in der Nähe finden. Dies aber gelingt ihnen in Wirtschaftswäldern nicht, wo “Buchenbestände .. spätestens mit 140 Jahren flächig verjüngt und zügig abgenutzt” (ebd, S. 59) werden und Buchen mit Spechthöhlen schon vorher der Auslesedurchforstung zum Opfer fallen. Die Eremiten sterben dann mitsamt ihren Inselbäumen aus: “Auf Dauer können nur großflächige Waldreservate das Weiterleben solcher Urwaldrelikte … sichern” (ebd., S. 88).

1020px-Osmoderma_eremita_noWeibchen des Eremiten, Fotograf: Magne Flåten (Wikimedia Commons)

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