Das Scheitern der Waldentwicklung im NLP Harz

Antwort auf die 2. Frage

Meine Frage:

“Wie viele Buchen wurden hier gepflanzt?”1zum Folgenden siehe auch Anlage 2 a – Pflanzungen und Anlage 2 b – Pflanzenzahlen und Flächenumwandlungen

Antwort Frau Bauling:

“In den Unterflächen 482d² und 482d³ wurden 2014 und 2015 11.000 Buchen gepflanzt.”

Wer dumm fragt, bekommt dumme Antworten. Wer nach einer Zahl fragt, erhält als Antwort eine Zahl. Wie viele? 11.000!

Intelligent wären die folgenden Fragen gewesen:2zum Folgenden siehe Förstermärchen zum Waldumbau

  • Warum benutzt man keine Saatkisten gefüllt mit Bucheckern, die dann von Eichhörnchen und Eichelhähern verbreitet werden?
  • Wie alt waren die Buchensetzlinge und wie hoch?
  • In welcher Tiefe waren die Wurzeln der Setzlinge abgeschnitten (Wurzelschnitt)?
  • Wie wurde das Quetschen der Wurzeln beim Pflanzen verhindert (Wurzeldeformation, Wurzelschäden?
  • Waren die Beete in den Baumschulen gedüngt (Pflanzschock)?
  • Wurde der Boden für die Pflanzungen vorbereitet und bearbeitet?
  • Wie groß war die Fläche, die bepflanzt wurden? (In der Fachsprache der NLPV: Wie groß war die Umwandlungsfläche?)
  • In welcher Anordnung wurden die Buchen gepflanzt? In Reihe? In Gruppen? Abstände?
  • Wer hat gepflanzt?
  • Wie teuer war die Pflanzung (Setzlinge, Arbeitskosten usw.)?

Natürlich weiß Frau Bauling, dass ein Forstkollege z. B. auf einer forstlichen Exkursion solche Fragen gestellt hätte und selbstverständlich hätte sie sie auch beantworten können. Vielleicht hat sie sich gewundert, dass ich so dumm und naiv gefragt habe. Auf jeden Fall beweist sie wieder Humor: Sie nennt ganz genau und ganz exakt die beiden Unterabteilungen, die bepflanzt worden sind. Und sie weiß, dass ich damit nichts, aber auch gar nichts anfangen kann.

Nach oben
Zurück zur Einleitung
Nächste Seite: Antwort auf die 3. Frage

Ein Gedanke zu „Das Scheitern der Waldentwicklung im NLP Harz

  1. Wohin wurde das Holz aus dem Nationalpark Harz D verkauft?

    Angeregt durch Ihre Schilderungen haben wir im Juni 2020 die Region Harz besucht. Die Feldlerchen, Kornblumen, Hasen, Baumpieper, Kulturlandschaften, die Geschichte bis hin zu kapitalen Hirschen, riesige Flächen mit abgestorbenen Fichten und der Horror-Forstwirtschaft haben uns beeindruckt. Enttäuschend präsentierten sich die Informationen, Beschilderungen und Prospekte über die Landschaft. National- und Regionalparks, die mit viel identischer Eigenwerbung immer mehr Länder überziehen, finde ich zunehmend doof. Sie ziehen Leute an. Sie vermitteln auf eine linear-dogmatische Art einen Fächer von Behauptungen und Aktivitäten, die mit Natur und naturkundlichen Realitäten wenig zu tun haben. Als Besucher fühlt man sich gegängelt. Man merkt die Absicht und wird angespannt-verstimmt. In den touristisch erschlossenen Gebieten kommt nirgends so etwas wie ein Gefühl der inneren Ruhe auf. Man braucht viel Erfahrung und noch mehr eigenen Willen, damit man Beobachtungen einordnen, komplexe Zusammenhänge in Raum und Zeit erkennen und würdigen kann.

    Das Thema Harz ruhte in der Corona-Pause. Der Ukrainekrieg, die neuerliche Ankurbelung des Wachstums, die Energiewende und die mitteleuropäischen Missionen der globalen Klimarettung befeuerten im eigentlichen Sinne des Ausdrucks die Forstwirtschaft auf ihrem Holzweg.

    Wirtschaftlich erfolgreiche Forstreviere im Aargauer Jura (Schweiz, südlich des Rheins) verkaufen 75 Prozent ihres nachwachsenden Holzes als Holzschnitzel an Heizkraftwerke. Weil die Landesregierung (im Einklang mit der EU) unter dem Druck der Forstlobby das CO2 aus der Holzverbrennung als klimaneutral bezeichnen, boomen Bau und Betrieb von Holzheizkraftwerken. Der physikalische Unfug ermöglicht die buchhalterische Einhaltung von Vorgaben zur Reduktion von Treibhausgasen. Der globale CO2 Gehalt und die Temperatur steigen unbeeindruckt weiter an. Hitzeinseln wachsen unvermindert weiter. Waldareale werden so malträtiert, dass ihre Kahlschlagflächen den klimawandel sogar unterstützen. Modernste Lastwagen holen Hackschnitzel direkt im Forst ab. Sie karren sie in grossen Mengen durch ganz Europa. Lastwagenfahrer berichteten in Zeihen, dass sie für die Industriellen Werke Basel IWB (www.iwb.ch) Holzschnitzel aus Deutschland holten. Entfernung 650 km (Fahrstrecke ein Weg). 650 km entsprechen genau der Strassenlänge Basel CH – Harz. Die Kommunikationsabteilung der IWB bestritt weder die Distanz noch die Lieferung der Holzschnitzel aus Deutschland. Man beruft sich in Basel auf „aussergewöhnliche Umstände“. Ich nehme an, es handelte sich um Holz, das nach den Waldbränden geschlagen und preiswert verkauft wurde. Über die Lieferanten hüllte sich die IWB in Schweigen. Weder im Internet noch im Geschäftsbericht 2022 der IWB habe ich dazu Informationen gefunden.

    Die Fragerei bei Unternehmen und Verwaltungen ist generell mühsam und ernüchternd. Die Angestellten versenden wohlformulierte Texte, neu erfundene Begriffe, Begriffskombinationen und Begriffsinhalte. Einfachste Realitäten, wirtschaftliche Zwänge und politische Vorgaben werden verschleiert. Nationalparkmythen und Ansehen von Unternehmen müssen geschützt werden. Um Gerüchten und Kritikern vorzubeugen, nutzen die Verantwortlichen Erzählungen (Narrative) und ständige Wiederholungen. Die Forstwirtschaft kann mit schematischen Buchenanpflanzungen im Harz einen neuen Wald begründen. Holzverbrennung und CO2 Buchhaltungen tragen zu einem klimaneutralen Wirtschaftswachstum bei (IWB von Natur aus klimafreundlich). Nationalparks dienen der Natur und der Waldentwicklung.

    Heiner Keller, CH Zeihen, 08.08.2023

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert