Schluss – Desinteresse
In Bad Münder ist es ruhig. Kein Protest regt sich. Die Endnutzung der Altbuchen bleibt unwidersprochen. Kein Schüler macht freitags blau, um vor dem Forsthaus zu demonstrieren. Niemand klebt sich an der Süntelstraße fest, um den Abtransport des Stammholzes zu blockieren. Die Grünen erwägen sogar, Stangenholz staatlich zu subventionieren, denn 99% der Wissenschaftler haben festgestellt, dass Stangenholz besonders viel CO2 speichert. Und NABU und BUND empfehlen den Spechten, in den Naturwald am Hohenstein umzuziehen.
Bevor ich wegen Schmähkritik1siehe Schmähkritik oder Verbreitung von Fake-News oder Hate Speech angeklagt werde: Die letzten 2 Sätze sind natürlich frei erfunden.
Aber nicht frei erfunden ist die Ruhe in Bad Münder. Und auch nicht frei erfunden ist das Fehlen von Protest. Dabei ist Bad Münder nicht die Ausnahme. Es ist die Regel: siehe Desinteresse vieler Bürger. Warum das so ist, frage ich mich schon länger: Warum gibt es keinen öffentlichkeitswirksamen Protest gegen die Forstwirtschaft? Eine bessere Erklärung als die von Prof. Michael Hartmann habe ich bislang nicht gefunden:
Die Leute “müssen massiv betroffen sein. Ohne massive Betroffenheit haben Sie keine Chance.”
In Bad Münder ist niemand massiv betroffen.
Außer den Spechten.
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