Schluss – Plädoyer für die Rückeroberung des Staates
Das Schlusskapitel ihres Buches Ende der Märchenstunde heißt Warum wir wieder politisch werden müssen. Darin schreibt Kathrin Hartmann:
“Wer sich umständlich ausrechnet, ob der deutsche Apfel im Kühlhaus oder der neuseeländische die bessere CO2-Bilanz hat, oder ob es umweltfreundlicher ist, Papier zum Händetrocknen zu benutzen oder ein Baumwollhandtuch – der verschwendet Zeit und Energie, die man für die wichtigen Dinge einsetzen könnte. So dass künftig alle einkaufen können, ohne darüber nachdenken zu müssen, weil […] die Herstellung tatsächlich und grundsätzlich […] umweltfreundlich [ist]. Weil Gesetze […] Umweltzerstörung unter Strafe verbieten.” ((Kathrin Hartmann, Ende der Märchenstunde, München 22009, S. 356, Hervorhebung von F.-J. A.))
Gesetze müssen die Verwendung bestimmter Pestizide wie z. B. Glyphosat verbieten. Das Grünland darf nicht mehr gedüngt und nicht mehr so häufig gemäht werden. Randstreifen und Hecken müssen wieder eingeführt werden und und und. ((siehe Vortrag von Prof. Steidle)) Wenn dies zu einer Verteuerung der produzierten Lebensmittel führt, muss der Staat regulierend eingreifen, z. B. durch Agrarsubventionen, durch Erhöhung des Harz-IV-Regelsatzes, des Mindestlohns und durch steuerliche Entlastungen. Das Geld dafür ist vorhanden: siehe z. B. den Vortrag von Dr. Dirk Ehnts über Modern Money Theory am 6. Mail 2015 an der FU Berlin.