Telefonat mit dem zuständigen Förster Christopher Koch
Am 27.11.2023 telefoniere ich mit Christopher Koch. Er ist seit 2 Jahren der Förster, der für die NWZ und ihre Umgebung zuständig ist. Er leitet den Forstbetriebsbezirk Böddeken im Regionalforstamt Hochstift. Sein Vorgänger war Ludger Wieseler.1siehe Försterwechsel im Revier Böddeken – 29.09.21 – Pressemitteilung
Ich frage Förster Koch, wie die Jagd in seinem Revier organisiert ist. Die Jagd sei von seinem Vorgänger organisiert worden und man sei auf einem guten Weg. Es ist natürlich jagdliches Know-how und Input gefragt. Die Flächen für die Jagd seien seit langer Zeit verpachtet. Der Zuschnitt der Flächen besteht auch schon lange und daran hat auch die Borkenkäferkalamität seit 2018 nichts geändert. Es gäbe mit Sicherheit einzelne Pächter, die ihre Aufgabe vielleicht nicht ganz so gut erfüllen, wie man das gerne hätte. Es mag schon sein, dass hier und da auch mal die Rinde von einem jungen Baum gefegt werde. Aber im Großen und Ganzen funktioniere die Jagd recht gut und die Pflanzen kommen ohne irgendeinen Schutz hoch.
Man konzentriere sich auf die Flächen mit jungen Bäumen, dass da der Abschuss erfüllt wird. Buchenaltbestände dagegen können erst einmal weniger intensiv bejagt werden. Mit den Nachbarn arbeite man gut zusammen: Einmal im Jahr wird eine große Drückjagd organisiert – zusammen mit der Nachbarkommune2Koch meint den Stadtforst Büren. Dieser gehörte zum Netzwerk Vorbildliche Rehwaldreviere. und einem großen Privatwaldbesiter. Seit fünf Jahren wird dafür dann die Bürener Straße, die L 754, gesperrt werden – ganz offiziell mit Genehmigung der Straßenverkehrsbehörde. Ohne Sperrung könnte da sonst Wild zu Schaden kommen, ganz zu schweigen von Sach- und Personenschäden. Hunde könnte man bei einer nicht gesperrten Straße auch nicht einsetzen und ohne Hunde wäre der Jagderfolg nicht gewährleistet. Proteste gegen die Jagd z. B. durch radikale Tierschutzorganisationen wie PETA habe er noch nicht erlebt.
Ziel sei es, das Wild so zu regulieren, dass die Pflanzen ohne irgendwelchen Schutz hochkommen. Nur um wenige ausgewählte Mischbaumarten sind Einzelschützer herum. Mit Zäunen wird nicht gearbeitet. Ihm sei schon bewusst, dass Eichen ohne Zaun eine Seltenheit sind. Um ganz sicher zu gehen, habe sein Vorgänger mindestens 80 Pflanzen gepflanzt, die schon 120 cm groß waren. Die Eichen seien also relativ groß gepflanzt worden, auf dass sie schnell aus dem Äser herausgewachsen sind und einen Vorteil gegenüber hohen Kräutern haben, die mit ihnen um Licht konkurrieren. Förster Koch erinnert daran, dass Wildschutzzäune eine sehr arbeitsintensive Angelegenheit sind: Zäune muss man pflegen! Die müssen immer wieder instandgesetzt werden. Und am Ende müssen sie auch wieder abgebaut werden. Das sei eine Menge Arbeit! Der Lohn der Arbeit sei am Ende ein Laubmischwald mit der Eiche als Hauptbaumart. Die Fichte kommt da natürlich auch noch hoch, sei aber nicht mehr so dominant wie früher.