Forstwissenschaftliche Zielsetzungen
Dr. H. Wachter und Dr. H. Gennsler – beide von der LÖLF – setzen die folgenden Ziele für die Forstwissenschaft:
“Der Buchenbestand stellt eine für die Turon-Kalkstandorte der Paderborner Hochfläche typische Vegetationsform dar. Mit dem Ziel der möglichst langen Erhaltung dieses Bestandes wird unter anderem die Erfahrung zu sammeln sein, welches physische Alter die Buche auf diesen Standorten zu erreichen vermag. Dabei stellt sich die Frage, ob und in welchem Umfang Schleimfluß und Weißfäule für das Lebensalter der Buche bestimmend sein werden. Es wird auch zu beobachten sein, wie lange es dauert, bis nach der Zerfallsphase eine neue Waldgeneration wieder zum geschlossenen Waldbestand führt. Der Schonung und Begünstigung von Buche und Eiche entsprach in früheren Zeiten die rücksichtslose Verfolgung der sogenannten „unfruchtbaren” Baum-arten durch die Holzberechtigten. Somit dürfte in dieser Bewirtschaftungsart eine hinreichende Erklärung für das fast vollständige Fehlen von Edellaubhölzern in der Naturwaldzelle gegeben sein. Die Entstehung des heutigen fast reinen Buchenbestandes ist möglicherweise auch durch Waldweide und eine schlagholzartige Wirtschaft begünstigt worden.
Eine größere Beteiligung der Edellaubhölzer am natürlichen Bestandesaufbau dieser Waldgesellschaften ist aber zu vermuten, denn Esche, Bergahorn und Bergulme gedeihen auf vergleichbarem Standort an anderen Stellen des Reviers sehr gut. In der weiteren Entwicklung, die der Altbestand nehmen wird, dürfte Aufklärung darüber zu erlangen sein, welchen Anteil die genannten Baumarten von Natur in dieser Buchenwaldgesellschaft einnehmen. Im Vergleich zu umliegenden Beständen, die in konventioneller Weise (zum Teil mit Vorverjüngung der Esche) auf Buche bewirtschaftet werden, wird hier die ohne direkte menschliche Einwirkung sich abspielende Verjüngung beobachtet werden können. Damit werden auch Antworten auf noch offene waldbauliche Fragen gegeben.”
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