Totholz
Wie in allen Naturwaldzellen fallen die vielen liegenden und stehenden Biotopbäume positiv auf. Es gibt sensationell schöne Windwurfflächen:
Durchforstung im Buchenstangenholz
Zwischen der Naturwaldzelle und den Teilbereichen 2 und 3 des Wildniswalds “Waldreservat Obereimer” klafft eine garstig breite Lücke.
Ausschnitt aus der Karte des Wildniswalds “Waldreservat Obereimer”
In dieser Lücke wächst eine Buchenplantage mit Buchenstangenholz und schwachem Baumholz. Stangenholz nennt man Bäume mit 7-20 cm, Baumholz Bäume mit 21-49 cm Brusthöhendurchmesser. Der Name ist Programm: Es sind Holzstangen: “Bretterreihen .. , die oben mit Grün verputzt sind” (Rober Musil). Und da sie noch kein hohes Alter haben, fehlt ihnen die biologische Eignung für einen Wildniswald. Auf diese Weise wird aber auch ein Problem der Wildniswälder deutlich: Es mangelt ihnen an Zusammenhalt. Nur selten entstehen große zusammenhängende Flächen. Für einen Mittelspecht sind Stangenholzwälder Wüsten: Sie finden dort weder alte Bäume, in denen sie Höhlen bauen können, noch finden sie auf deren glatter Borke Nahrung.
Das Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald hätte natürlich auch auf die forstwirtschaftliche Nutzung der Buchenplantage verzichten können. Diese hätte sich in den kommenden Jahrzehnten in einen naturnahen Buchenwald entwickeln können. Doch dieser Wald wird zur industriellen Holzproduktion genutzt. Im Frühjahr 2013 wurde die Plantage durchforstet. Das eingeschlagene Holz verbleibt nicht als Totholz im Wald, sondern wird vermutlich als Energieholz verbrannt:
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Alle Zitate unter den Fotos stammen von den Seiten 25-29 des Aufsatzes “Die Buche im Münsterland” von S. Hesse aus dem Jahr 1997. Bemerkenswert ist die Uneinigkeit der Forstwirtschaftler über die richtige Art der Durchforstung. Der Text steht zum Download auf der Webseite von Wald-und-Holz-NRW unter der Rubrik “Ökologische Waldwirtschaft“. Das ist leider kein Witz.