Im Süden des Hiesfelder Waldes wurde im Jahr 2011 eine “Naturschutzmaßnahme” vom Regionalforstamt Niederrhein in Wesel im Auftrag des Landesbetriebs Wald und Holz durchgeführt. Diese “Waldaufwertungsmaßnahme” wird auf diesem Schild erklärt:
Der Text ist gleich in mehrerer Hinsicht irreführend:
- Natürlich handelt es sich um einen Kahlschlag. Das weiß auch das Forstamt – man achte auf den letzten Nebensatz “… ohne dass die … Altkiefern vollkommen kahlgeschlagen werden.”
- Die Kiefern waren 132 Jahre alt. Und trotz der angeblich “langen Überschwemmungen” waren sie nicht abgestorben, nicht von Parasiten oder Pilzen befallen und nicht Orkanen von Orkanen umgeworfen worden. Es war das Forstamt, das am Schreibtisch entschieden hat, dass die Kiefern gefällt werden müssen.
- Es wird verschwiegen, dass nicht nur Kiefern gefällt wurden, sondern auch alte Buchen und Eichen. Dies wird an den Kronen der verschonten Altbäume sichtbar, die auf ein einstmals geschlossenes Kronendach verweisen.
- Trotz der Behauptung, dass die künstlich angepflanzten Erlen “unter den verbleibenden Eichen und Kiefern” “beschirmt” werden, reicht ein flüchtiger Blick aus um zu erkennen, dass genau dies nicht der Fall ist. Durch den Kahlschlag sind große Freiflächen entstanden, die Wind und Wetter ungeschützt ausgesetzt sind.
- Die FFH-Richtlinie möchte natürliche Erlenwälder schützen, nicht aber künstlich angepflanzte Erlenäcker. Man schaue sich die Fotos einmal genau an: Die jungen Erlen wurden sogar in Reih und Glied angepflanzt!
- In der Krautschicht des “aufgewerteten” Waldstücks dominieren Adlerfarn und Brombeere. Die eigentlich in einem Erlenbruchwald zu erwartenden Seggen fehlen.