Waldbauprofessor Jürgen Bauhus ringelt Fichten

Landschaftsgärtnerei

Bauhus ist Waldbauprofessor. Diese Berufsgruppe ist anfällig für fixe Ideen. Bauhus hat die fixe Idee, wie ein naturschutzfachlich wertvoller Wald aussehen muss. Ein solcher Wald hat:

  • viel Totholz,
  • viele Strukturen,
  • umgestürzte Bäume und
  • kleine Lücken.

Wenn ein Wald diesem Wunschbild nicht genügt, baut Bauhus ihn um. Bauhus wartet nicht, Bauhus “beschleunigt”. Er ist ein Macher. Er macht “Experimente”, die “noch nicht gemacht” worden sind. Mit der Motorsäge hilft er dem Wald “auf die Sprünge”. ((Die Metapher “auf die Sprünge helfen” wird bezeichnenderweise auch von der Verwaltung des Nationalparks Harz benutzt: Waldentwicklung im Nationalpark Harz nicht mehr „sanft“))

Nomen es omen: Bauhus ist Experte für Waldbau. Ein ordentlicher Wald wird nach Plan gebaut. Selbst wenn es darum geht, Zerfallsphasen herzustellen, ist die Natur zu blöd und zu langsam. Auch ein Wald, der zerfällt, muss gebaut werden. Fichten sterben nicht von alleine. Sie müssen geringelt werden. Und wenn die Buchen nicht kommen, dann werden sie gepflanzt. Es wäre ja noch schöner, wenn man “gar Jahrhunderte” warten müsste! Und die Urwaldarten werden im Labor gezüchtet und dann freigesetzt.

Jeder Gärtner versteht das mit dem Waldbau sofort. Auch ein Garten muss gebaut werden. Deshalb heißt es ja auch: Gartenbau. Auch Gärtner haben fixe Ideen im Kopf, wie ein schöner Garten aussehen muss. In die Mitte kommt die Wiese hin, links der Kirschbaum, rechts das Staudenbeet und drumherum die Buchsbaumhecke.

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