Der Kampf gegen den Borkenkäfer im NLP
“Die Gegner setzen jedoch durch, dass hier im Erweiterungsgebiet der Borkenkäfer noch 30 Jahre lang bekämpft werden muss. Auch mit schweren Maschinen und den sich daraus ergebenden Folgen für die Natur.”
Dass es nicht nur die schweren Maschinen sind, die Folgen für die Natur haben – diesen Fehler verzeihe ich Redakteur Schuster. Dass im Randbereich des NLPs – immerhin rd. 50 km2 oder ein Fünftel der Gesamtfläche des NLPs1siehe Borkenkäferbekämpfung im Randbereich – der Borkenkäfer nicht nur bis zum Jahr 2027, sondern bis zum St. Nimmerleinstag bekämpft werden muss – auch diesen Fehler verzeihe ich Schuster.
Nicht aber verzeihe ich ihm, dass er Herrn Breit das Folgende durchgehen lässt:
“Ich habe das gesehen im Erweiterungsgebiet da oben. Ich habe gedacht, mich trifft der Schlag. Also so etwas hatte ich vorher noch nicht gesehen. Soweit das Auge reicht: eine Wüste.”
“Das ist eigentlich das, was wir damals gefordert haben: der Borkenkäfer muss massiv bekämpft werden. Und dann habe ich gesagt: Also nein! Das ist nicht der richtige Weg.”
Schuster stellt Breit nicht zur Rede – z. B. so: ‘Und was machen jetzt die, die das damals gefordert haben? Warum gehen Sie und die anderen jetzt nicht auf die Barrikaden? Warum gibt es jetzt keine Demonstration? Wo ist Ihr Zorn jetzt?’ Denn den falschen Weg geht die NLP-Verwaltung ja weiter. Die Verwaltung desjenigen NLPs, für den Breit heute Ranger ist. Schuster fragt nicht nach: ‘Ist Ranger sein für Sie so eine Art Buße? Und wenn ja, wem nützt das was?’
Borkenkäferbekämpfung im NLP im Jahr 2019Und auch die anderen NLPs gehen diesen “nicht richtigen” Weg. Und im sonstigen Wald geht man ihn sowieso. Kein Wort davon in der Sendung. Stattdessen Sonntagsreden:
“Da, wo wir der Natur das Recht geben, sich selber zu entwickeln, macht sie das hervorragend. Da ist der Mensch überflüssig.”
Das sagte der verstorbene NLP-Chef Sinner auch immer – er wird beim kommenden Jubiläum mit Sicherheit in den höchsten Tönen gelobt werden. Dass Sinner dann in der Praxis das genaue Gegenteil machte – vergeben und vergessen! De mortuis nihil nisi bene! Und die noch Lebenden wird man alle einladen zum Jubiläum: die Bocklets und die Brunners und die Hubers und die Millers und die Schnappaufs und die Stoibers. Denn würde man das Jubiläum nur mit denen feiern, die den Menschen im Wald tatsächlich für “überflüssig” halten – die Festtagsgesellschaft würde sehr klein werden.
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