Vom Versagen der Jagd im Nationalpark Harz

Die Jungs müssen sich gestritten haben wie die Kesselflicker. Auf dem Workshop zum Waldumbau im Nationalpark Harz im Mai 2005 muss es hoch hergegangen sein. Es herrschte offenbar überhaupt keine Einigkeit darüber, mit welchen “Entwicklungsmaßnahmen” man die Fichtenforste in “naturnahe Mischwälder” umbauen kann und ob man das überhaupt soll.

Nur in einem einzigen Punkt herrschte “seltene Einmütigkeit” (Jürgen Huss, Tagungsband S. 73) unter den Experten: “Das Grundproblem in der Entwicklungszone ist das Wild.” Genauer gesagt: der Rothirsch. Daran hat sich in den vergangen neun Jahren nichts geändert. Im Gegenteil: In diesem Zeitraum haben sich die Bestände von damals 3.500 auf nunmehr 8.000 Hirsche mehr als verdoppelt!

Ich habe mich durch die alljährlichen Tätigkeitsberichte der NP-Verwaltung gequält, in Zeitungen recherchiert und einen Vortrag von NP-Chef Andreas Pusch entdeckt. Das Ganze ist spannend wie ein Krimi.

Extra erwähnen möchte ich Josef Reichholf. Seine kritischen Analysen der Jagd in Deutschland liefern eine schlüssige Erklärung, warum das Nationalparkforstamt sein eigenes Ziel, den Wildbestand zu regulieren, seit nunmehr 20 Jahren nicht erreicht.

Hier geht es zu meinem Bericht: Vom Versagen der Jagd im Nationalpark Harz

Den Tagungsband “Walddynamik und Waldumbau in den Entwicklungszonen des Nationalparks” gibt es nicht als PDF-Dokument zum Download, sondern er muss extra für 7,50 € bei der NP-Verwaltung bestellt werden. Er erschien bezeichnenderweise erst mit einjähriger Verspätung: Viele Beiträge enthalten Sprengstoff (z. B. der von Peter Meyer) und sollen nicht an die breite Öffentlichkeit.