Wanderung Welyka Uholka

Strukturreichtum des Buchenurwalds

Die Buchen auf dem folgenden Foto sind nicht nur unterschiedlich dick. Sie sind natürlich auch unterschiedlich alt. Und sie sind unterschiedlich hoch.

Brändli und Dowhanytsch betonen diesen Strukturreichtum des Buchenurwalds:

“Das […] Nebeneinander verschiedener Baumgenerationen ist […] eines der typischsten Merkmale von Urwäldern. […] So findet man bereits auf kleinen Flächen Bäume unterschiedlicher Dicke und Höhe beieinander, was [..] zu einem mehrschichtige Bestandsaufbau führt.” ((Urwälder im Zentrum Europas, S. 69))

Der Aufbau eines Bestands in Uholka ist meistens dreischichtig: er hat eine Ober-, Mittel- und Unterschicht. Die Stichprobeninventur des Jahres 2010 ((Bei der Stichprobeninventur arbeiteten die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), die Nationale Forsttechnische Universität der Ukraine (NFTUU) und das Karpaten-Biosphärenreservat (CBR) zusammen, siehe Stichprobeninventur Uholka-Schyrokyj Luh)) unterscheidet die drei Schichten nach der Höhe ihrer Baumkronen.

“Maßgebend für die Zuordnung eines Baumes zu einer bestimmten Schicht ist die Lage seiner Kronenspitze.” ((Brigitte Commarmot, Raphaela Tinner, Peter Brang, Urs-Beat Brändli, Stichprobeninventur im Buchen-Urwald Uholka-Schyrokyj Luh – Anleitung für die Inventur 2010, Birmensdorf 2010, S. 24))

Tabelle: Die drei Bestandsschichten

 SchichtHöhe der Kronenspitze
1Oberschicht> 2/3 Oberhöhe
2Mittelschicht1/3 – 2/3 Oberhöhe
3Unterschicht< 1/3 Oberhöhe

Anmerkung: Die Oberhöhe ist definiert als arithmetisches Mittel der Höhe der 100 dicksten Bäume pro ha. ((a. a. O., S. 52))

Abbildung: Die drei Bestandsschichten

Nur einige wenige Bäume mit gleicher Höhe bilden noch keine Schicht. Eine Schicht zählt erst dann als Schicht, wenn ihre Baumkronen mindestens 20 % der Gesamtfläche überdecken. ((Deckungsgrad > 20 %))

“Die vertikale Bestandsstruktur war hauptsächlich dreischichtig (bei zwei Dritteln der Stichprobenflächen) […] Eine einschichtige Struktur wurde nur bei 7 % der Probeflächen gefunden.” ((Brigitte Commarmot, Meinrad Abegg, Urs-Beat Brändli, Martina L. Hobi, Mykola Korol, Adrian Lanz: Main results. In: Commarmot, B.; Brändli, U.-B.; Hamor, F.; Lavnyy V. (Hg.): Inventory of the Largest Primeval Beech Forest in Europe. A Swiss-Ukrainian Scientific Adventure. Birmensdorf, Swiss Federal Research Institute WSL; L’viv, Ukrainian National Forestry University; Rakhiv, Carpathian Biosphere Reserve, 2013, S. 47, siehe auch Abb. 6.8.c auf S. 48, Übersetzung und Hervorhebung von mir))

Anmerkung

Sie können die 22 Fotos der letzten 4 Kapitel als PDF-Datei herunterladen und sich in Form einer Diashow vom Acrobat Reader DC anzeigen lassen: Buchenurwald_Uholka_Diashow_2.pdf (58,5 MB).

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