Wanderung Welyka Uholka

“Wenn Sie Ihrem Kind beibringen, die Einsamkeit der unberührten Wildnis zu lieben, so wird es etwas lieben, das es immer seltener geben wird.”
Jorgen Randers ((2052. Der neue Bericht an den Club of Rome. Eine globale Prognose für die nächsten 40 Jahre, S. 383, zit. n. Dirk C. Fleck, Bitte hindern Sie Ihre Kinder daran, die Natur zu lieben!))

Die Einsamkeit der unberührten Wildnis

Außer dem Murmeln der Bäche hört man auf dem Weg nichts: keine Autos, keine Motorräder und keine Flugzeuge. Menschen sind mir auf diesem Weg zur Milchsteinhöhle nie begegnet; keine Wanderer, keine Jogger und keine Mountainbiker.

Ungefähr 400 m nach der Weggabelung verlässt der Weg den Fluss Kamjanyj und wendet sich Richtung Nordnordost. Die Schutzhütte für Reservatsmitarbeiter, die Brändli und Dowhanytsch in ihrem Naturführer ((Urwälder im Zentrum Europas, S. 101)) aus dem Jahr 2003 erwähnen, existierte im Juli 2016 nicht mehr. Ungefähr 1 km nach der Weggabelung zweigt links ein kleiner, kaum sichtbarer Pfad ab, der zum 850 m hohen Gipfel des Tschur und zur Karstbrücke führt. Den unbeschilderten und nicht markierten Weg gehen nur ortskundige Einheimische und Wanderführer. Der Wanderweg zur Milchsteinhöhle geht weiter geradeaus.

Die einzige Markierung, auf die man sich Tourist verlassen kann, sind quer über dem Weg liegende Baumstämme, die durchgesägt worden sind, damit man nicht über sie hinweg klettern muss: ((siehe auch Brigitte Commarmot, Meinrad Abegg, Urs-Beat Brändli, Martina L. Hobi, Mykola Korol, Adrian Lanz: Main results. In: Commarmot, B.; Brändli, U.-B.; Hamor, F.; Lavnyy V. (Hg.): Inventory of the Largest Primeval Beech Forest in Europe. A Swiss-Ukrainian Scientific Adventure. Birmensdorf, Swiss Federal Research Institute WSL; L’viv, Ukrainian National Forestry University; Rakhiv, Carpathian Biosphere Reserve, 2013, Abb. 6.3, S. 44))

Weil der Trampelpfad sehr schmal ist und stellenweise mit über den Boden kriechenden Brombeeren zuwuchert, fällt die Orientierung im Urwald immer wieder schwer.

Spätestens bei frischen Windwürfen ist man ohne ortskundigen Wanderführer am Ende.

Ohne meinen Führer Pawlo hätte ich mich auf jeden Fall verirrt. Er dagegen umkurvte die Windwürfe mit einer traumwandlerischen Sicherheit.

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