Wanderung Welyka Uholka

Windwurf in der Nähe der Milchsteinhöhle – Panoramafoto Nr. 4

Rund 100 m unterhalb der Milchsteinhöhle trifft der linke Weg wieder auf den rechten Weg. ((zum Unterschied zwischen linkem und rechten Weg siehe Panoramafoto Nr. 2 und die Karte der Wanderung Welyka Uholka in der Einleitung)) Genau an dieser Stelle befindet sich ein großer Windwurf, durch den der linke Weg mitten hindurch führt. Der Durchmesser des Windwurfs beträgt vielleicht 50 m, sodass die Fläche ungefähr 2.000 m2 betragen wird. Die Bäume wurden laut Vasyl Rehush, dem für Uholka zuständigen Forstwirt des Karpaten-Biosphärenreservats, im November / Dezember 2010 vom Wind geworfen. ((Email von Urs-Beat Brändli vom 29. Juni 2017; da der Naturführer aus dem Jahr 2003 stammt, ist der dort noch nicht erwähnt.)) Im Juli 2016 lag die Störung also 5,5 Jahr zurück.

Auf dem Panoramafoto ist rechts der Weg zu sehen, der bergauf zur Milchsteinhöhle führt. Am linken Wegrand steht das Hinweisschild, das oben auf dieser Seite abgebildet ist. Es zeigt an, dass die Höhle noch 100 m entfernt ist (“Molotschnyj Kaminj, Молочний Камінь 100 m”). Zwei Meter vor dem Schild kommt der linke Weg aus dem Windwurf heraus und mündet in den rechten Weg. Das Panoramafoto oben hat eine Auflösung von 2.576 x 800 Pixel. Es gibt zwei wesentlich höhere Auflösungen zum Download:

Stichprobeninventur zu Windwürfen

Wie häufig sind derartige Windwürfe im Buchenurwald von Uholka? Die oben ((siehe Strukturreichtum des Buchenurwalds)) erwähnte Stichprobeninventur hat dieLücken im oberen Kronendach (Ober- und Mittelschicht)” ((siehe Brigitte Commarmot, Raphaela Tinner, Peter Brang, Urs-Beat Brändli: Stichprobeninventur im Buchen-Urwald Uholka-Schyrokyj Luh – Anleitung für die Inventur 2010, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf 2010, S.51)) gezählt:

“Eine Lücke gilt als Lücke, sofern sie unbestockt ist oder solange die darin aufwachsende Verjüngung noch in der Unterschicht ist (Höhe der Verjüngung < 1/3 der Oberhöhe des umgebenden Bestandes).” ((ebd.))

Großflächige Störungen sind im Buchen-Urwald Uholka-Schyrokyj Luh selten:

61 % der Stichproben lagen nicht in einer Lücke (Abb. 6.8 b) und nur 16 % waren in Lücken größer als 200 m2 (entsprechend einem Radius von 8 m). Einige Lücken größer als 5.000 m2 fanden sich auch, was für das – wenn auch seltene – Auftreten von mittleren bis großen Störungen spricht, z. B. verursacht durch Wind. ((Brigitte Commarmot, Meinrad Abegg, Urs-Beat Brändli, Martina L. Hobi, Mykola Korol, Adrian Lanz: Main results. In: Commarmot, B.; Brändli, U.-B.; Hamor, F.; Lavnyy V. (Hg.): Inventory of the Largest Primeval Beech Forest in Europe. A Swiss-Ukrainian Scientific Adventure. Birmensdorf, Swiss Federal Research Institute WSL; L’viv, Ukrainian National Forestry University; Rakhiv, Carpathian Biosphere Reserve, 2013, S. 47, Übersetzung von F.-J. A))

Abb. 6.8 b ((a.a.O., S. 48)) zeigt, dass die letztgenannten Lücken mit einer Größe von mehr als 5.000 m2 nicht in Uholka, sondern nur in Shyrokyi Luh entdeckt wurden und dort auch nur bei deutlich weniger als 5 % der Probenflächen.

Lücken mit einer Größe von 1.000 – 5.000 m2, zu der auch der Windwurf unterhalb der Milchsteinhöhle zählt, kamen in Uholka auch nur mit einer Häufigkeit von ungefähr 5 % vor.

Ich bin auf meinen Wanderungen auch auf keinen anderen Windwurf gestoßen, der ähnlich groß war.

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