Forstwirtschaft im Stadtwald

Einleitung

Die Seite ist gegliedert in folgende Abschnitte:

Zahlen

Der jährliche Zuwachs im Stadtwald beträgt laut Auskunft von Forstamtsleiter Martin Levin 9,3 Fm/ha. Von den gesetzlich erlaubten 6.100 Fm pro Jahr werden nur 80%, also 4.880 Fm eingeschlagen. Forstwirtschaftlich genutzt werden 1.422 ha (= 1.580 ha Holzboden – 10% Referenzflächen). Rein rechnerisch werden also nur 3,4 Fm/ha geerntet. Ziel ist es den Holzvorrat in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen.

Bewirtschaftungskonzept

Das Bewirtschaftungskonzept umfasst die folgenden Punkte (siehe Stadtwald, S. 15 ff.):

  • Die Verjüngung geschieht nur natürlich. Die Rehwilddichte wird so reguliert, dass dies möglich ist.
  • Pro Hektar werden 40-80 Zukunftsbäume (Z-Bäume) gefördert.
  • Bäume werden ab einem Durchmesser von 60 cm geerntet. Dann sind die Bäume auf schlechten Standorten 180 und auf guten 110 Jahre alt.
  • Nur Bedränger der Z-Bäume werden gefällt. Als Bedränger gelten Bäume, die dieselbe Vitalität wie ein Z-Baum, aber eine schlechtere Qualität haben und dessen Wachstum stark behindern. Die Durchforstung beginnt erst, wenn die Bäume bereits 12 m hoch sind und endet in einem Alter von ca. 100 Jahren.
  • Rückegassen haben einen Abstand von 40 m.
  • kein Kahlschlag, kein Schirmschlag, keine Pestizide, keine Düngung, keine Kalkung

Ziel ist es, “wenige Bäume mit maximaler Wertschöpfung” (Stadtwald, S. 15, Hervorhebungen von mir) zu ernten, nicht viele minderwertige Bäume. Pflegeeingriffe werden auf ein Minimum beschränkt. Denn: “Die größte Gefahr einer Entwertung dicker Bäume besteht bei forstlichen Eingriffen in den Baumbestand. Jede Verletzung am Wertstamm führt zu großen Qualitätsverlusten” (ebd.).

Ein Beispiel für einen derartigen Qualitätsverlust zeigt mir Herr Levin bei einem Besuch im März 2013: Forstarbeiter der NFL hatten nach Forstarbeiten südlich der Borheckstraße ihre Buchenstämme direkt neben einen alten Ahorn nördlich der Borheckstraße gelagert. Dabei war die Borke des Wertstamms verletzt worden, sodass nun die Gefahr von Pilzbefall und Fäulnis droht:

AhornRückeschäden an Wertholzstamm des alten Ahorns links

Ein einziger Ahornstamm kann Preise von 2.000-3.000 € erzielen. Sein Holz wird z. B. für den Geigenbau verwendet. Stolz erzählte Levin vom einem Verkauf von nur 100 Fm Edellaubholz für 60.000 €.

Greenpeace hat 2012 zwei Wirtschaftswälder im Stadtwald genauer untersucht. Diese zwei stelle ich Ihnen auf den folgenden Seiten vor.

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