Wie macht man aus einem Wirtschaftswald ein Waldschutzgebiet?

Die Wichtigkeit der politischen Entscheidungsträger

Ich frage Rammo, was man machen muss, um einen “Urwald vor den Toren der Stadt” durchzusetzen.

Rammo korrigiert zunächst ein weit verbreitetes Vorurteil, das da lautet: Man muss zuallererst die öffentliche Meinung für sich gewinnen! In Saarbrücken war das gar nicht so wichtig: das Projekt war wenig von einem öffentlichen Diskurs begleitet. Es war mehr oder weniger ein Projekt, das in der Bevölkerung nicht diskutiert worden ist. Es gab beispielsweise keine Runden Tische oder große Informationsveranstaltungen. Es waren eher die Spezialisten, die sich ausgetauscht haben; z. B. NABU-Aktivisten und Förster.

Rammo betont, dass es wichtig ist, eine genaue Analyse der handelnden Personen zu machen. Wer hat in der Stadt etwas zu sagen? Wer entscheidet? Bürgermeister? Stadtverordnete? Amtsleiter? Stadtförster? Wie ticken die grundsätzlich? Das muss man ausloten.

Können sie autonom ihre Entscheidungen fällen oder müssen sie sich mit dem Land abstimmen? Und haben die Entscheider jetzt überhaupt die nötige Muße, an ein solches Projekt zu gehen? Oder stecken sie gerade in einer zeitaufwendigen Reform?

Was denken die Förster der Stadt? Bei den klassischen Förstern wird das Thema vermutlich nicht auf Beifall stoßen, denn sie wollen Holz nutzen und werden den Teufel tun … Aber innerhalb der Förster gibt es vielleicht unterschiedliche Meinungen.

Wie ist man vernetzt? Hat man selber Kontakte in die entscheidungsrelevanten Kreise?

Wilder Netzbachpfad

Die Frage der Größe und der Lage

Man sollte sich auch überlegen, mit welchen Größenordnungen man kommt. Müssen es gleich 1.000 ha sein? Für Waldökosysteme sind 300 ha auch schon ganz schön. Wie sind die Waldflächen der Stadt überhaupt strukturiert? Gibt es überhaupt größere zusammenhängende Flächen? Gibt es einen geeigneten Waldteil, der irgendwo isoliert liegt? Oder sind die Waldflächen stark von Straßen zerschnitten? Dann hat man das Problem der Verkehrssicherung und dann macht es eher weniger Sinn.

Wie sieht das Umfeld aus? Was ist mit der Bevölkerung? Wird der Wald stark von ihr genutzt? Gibt es viele Wege? Dann macht es auch eher weniger Sinn.

Releeberg

Nach oben
Zurück zur Einleitung
Nächste Seite: Die richtigen Argumente