Wie macht man aus einem Wirtschaftswald ein Waldschutzgebiet?

Einleitung

Für viele Bürgerinitiativen, die einen besonders wertvollen Wald vor der Motorsäge schützen möchten, ist der “Urwald vor den Toren der Stadt Saarbrücken” ein leuchtendes Vorbild. Und sie stellen sich die Frage: Wie haben die das gemacht? Wie macht man aus einem Wald, der forstwirtschaftlich genutzt wird, ein Schutzgebiet, in dem die Holznutzung verboten ist? Und noch weitere Fragen drängen sich auf: Auf wie viel Geld muss der Besitzer des Waldes verzichten, wenn er kein Holz mehr einschlägt? Wie viele Arbeitsplätze schafft ein Waldschutzgebiet?

Wilder Netzbachpfad im Urwald Saarbrücken

Diese Fragen habe ich Gangolf Rammo aus dem Umweltministerium des Saarlands gestellt, der beim Saarbrücker Urwald von Anfang an dabei war und weiß, wie das Ganze entstanden ist. Rammo ist ein kompetenter Gesprächspartner, denn er kennt beide Seiten der Konfliktparteien sehr genau: er steht sowohl auf der Seite der Förster und Waldbesitzer als auch auf der Seite der Waldschützer. Denn einerseits war Rammo zunächst selbst Förster und Revierleiter und wechselte dann ins Ministerium. Außerdem ist er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) des Saarlands. Andererseits ist er Mitglied des Arbeitskreises (AK) Wald des BUND.

Die Antworten haben mich sehr beeindruckt und zum Nachdenken gebracht. Wenn Bürgerinitiativen, in denen ich mitgearbeitet habe, sich darüber Gedanken gemacht hätten, wären die Dinge z. B. im Essener Stadtwald oder im Brinkmanswald vielleicht anders gelaufen.

Der Artikel ist gegliedert in folgende Abschnitte:

Releeberg im Urwald Saarbrücken

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