Gespräch über die Holzernte am Schweineberg

Kommentar

Statt eines Kommentars möchte ich das Ende des Gesprächs mit Förster Heise schildern. Am Ende hat nämlich er eine Frage an mich:

“Haben Sie das mal hinterfragt, durch die Lande zu gehen und den Förstern auf die Finger zu gucken und das auch öffentlich zu machen? Haben Sie das mal hinterfragt, die Förster an den Pranger zu stellen?”

Ich gebe ihm Recht: früher habe ich Förster an den Pranger gestellt. ((siehe Besessen)) Dann erzähle ihm von meinem Unfall und dass mich das verändert hat. Dass ich seitdem versuche, mit den Förstern zu sprechen und diese zu Worte kommen zu lassen. ((siehe z. B. Buchempfehlung: Ulrich Mergner – Das Trittsteinkonzept)) Heise konkretisiert das Problem:

“Sie wissen denke ich auch, dass die Förster in der Beziehung mittlerweile in einer ziemlichen Zwickmühle stecken. Ich habe hier angefangen in Hameln, da waren wir drei Förster. Ich bin jetzt alleine übrig geblieben. Da können Sie sich vorstellen, dass ich keine Langeweile habe. Es wird auf der einen Seite von den Waldbesitzern verlangt, dass wir wirtschaftlich arbeiten, dass wir Geld in die Kasse bringen. Auf der anderen Seite haben wir eine zunehmend kritische Öffentlichkeit, die genau dieses Tun sehr kritisch begleitet. Und da frage ich mich natürlich gerade auch als Förster, der in der Endphase seiner aktiven Zeit ist, wie sollen die armen jungen Förster, die nach uns kommen, mit dieser Zwickmühle umgehen?”

Schluss

In der Einleitung sprach ich davon, dass ein Zyniker Unrecht habe, wenn er meint, dass sich alle Naturliebhaber durch die Baumfällungen am Schweineberg vor den Kopf gestoßen fühlten. Die Aussage Herrn Heises, dass es nur zwei – und nicht mehr – Naturliebhaber waren, die sich bei ihm beschwerten, ist glaubwürdig. Ich selbst habe am Schweineberg mehrere Spaziergänger auf die Durchforstung und ihre Meinung dazu angesprochen. Ich erhielt folgende Antworten:

  • “Das ist doch ganz normal!”
  • “Das ist ein Wirtschaftswald. Da werden selbstverständlich Bäume gefällt.”
  • “Ich rege mich über so etwas nicht auf!”
  • “Ich habe von so etwas keine Ahnung. Da mische ich mich nicht ein!”
  • “Der Förster und die Waldarbeiter sind Fachleute. Die werden schon wissen, was sie tun.”
  • “Wo ist das Problem?”

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