Keine Stellungnahme des Forstamts zum Naturschutz im Harrl

Schluss – Von einer Endnutzung, einer beleidigten Leberwurst und einer Nebenerscheinung

Anlässlich dieses Artikels habe ich noch einmal einen alten Zeitungsartikel gelesen, der vor sechs Jahren in der Schaumburger Zeitung erschien: Wahllos die Hälfte aller Bäume gefällt. Journalist Michael Werk berichtete damals über meine Kritik am Fürstlichen Forstamt und dessen Reaktion. Und in diesem Artikel finde ich die Erklärung für den Räumungshieb. Revierleiter Matthaei über den Harrl:

“Bei diesem Revierteil handele  es sich um einen alten Buchenbestand, der sich inzwischen in der Endnutzung befinde […] Den hier noch verbliebenen Altbuchen gebe man zwar noch ein paar Jahre, damit sie vom Stammumfang noch etwas zulegen, dann aber würden auch diese Exemplare gefällt.”

Und ich finde noch mehr in diesem alten Zeitungsartikel – nämlich die Erklärung dafür, warum weder Matthaei noch Forstamtsleiter Weber mit mir reden wollen.

“Adrians Ausführungen seien ‘stark ideologisch geprägt’ und basierten auf einem ‘Halbwissen’, das vor einem Fachpublikum nicht haltbar wäre, sagt Weber. Daher werde man sich damit auch nicht inhaltlich auseinandersetzen.”

Als ich dies in dem alten Zeitungsartikel lese, fällt mir ein ganz neuer Zeitungsartikel ein: Beherzt ins nächste Fettnäpfchen in der FAZ vom 28. Mai 2019. ((Die gedruckten Form erschien am 29. Mai unter der Überschrift “Eine Frage der Interpretation”.))

Eckart Lohse schreibt darin über AKK und die Youtube-Debatte:

“Irgendwie klang das nach beleidigter Leberwurst und nicht nach einem souveränen Umgang mit einer Nebenerscheinung.”

Ob dieses Zitat auch auf Weber und Matthaei zutrifft, überlasse ich Ihrer Entscheidung. Nur soviel: Ich würde mich nicht dagegen wehren, eine “Nebenerscheinung” genannt zu werden. Denn ich bin tatsächlich eine Nebenerscheinung; ich habe keinen Einfluss auf die großen Naturschutzorganisationen. Von wütenden Protesten des NABU vor dem Forstamt ist mir jedenfalls nichts bekannt. Greenpeace plant keine Sitzblockaden im Harrl. Und der BUND prüft auch keine juristischen Schritte gegen das Fürstliche Forstamt. Der Harrl ist schließlich nicht der Hambacher Forst. Trotz Endnutzung.

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