Keine FSC- oder Naturland-Zertifizierung


Die im Harrl aufgestellte Informationstafel suggeriert, der Harrl werde naturnah und “nachhaltig” bewirtschaftet. Auch die Webseite des Forstamts brüstet sich mit seiner angeblich “umweltverträglichen” Bewirtschaftung des Waldes “mit all seinen vielfältigen positiven Auswirkungen  für Umwelt und  Mensch”.

So ganz scheint das Forstamt von der Umweltverträglichkeit dann aber doch nicht überzeugt zu sein: Zertifiziert ist der Wald nämlich nach den dubiosen Maßstäben des PEFC. Diese unterscheiden sich erheblich von den strengeren Regeln des FSC- oder den noch strengeren von Naturland.

Der FSC bietet eine Gegenüberstellung der PEFC- und der FSC-Regeln. Ich möchte auf folgende gravierende Mängel des PEFC-Zertifikats hinweisen. Das Fürstliche Forstamt …

  • muss keine Strategie zur Erhaltung und Anreicherung von Biotopbäumen und Altholz festlegen.
  • muss keine 10 Biotopbäume pro ha ausweisen.
  • muss keinen Rückegassenabstand von 40 m einhalten.
  • darf Schädlinge mit Giften bekämpfen.
  • darf  Planungsdaten der Bewirtschaftung geheimhalten.

Ob das Forstamt überhaupt tatsächlich durch eine Vor-Ort-Prüfung kontrolliert wird, entscheidet der Zufall. In einer Region werden nicht alle, sondern nur ausgewählte Betriebe stichprobenartig kontrolliert.

Ein Hauptgrund dafür, dass das Forstamt kein FSC-Zertifikat bekommen kann, sind die unnatürlich hohen Wilddichten im fürstlichen Forst. Zu hohe Wilddichten waren in der Vergangenheit der häufigste Grund, warum der FSC Zertifikate nicht erteilt oder wieder entzogen hat (vgl. zum Entzug des FSC-Zertifikats für den Nationalpark Jasmund das Schwarzbuch Wald des BUND, S. 20 ff.). Es spricht Bände, dass auf der Startseite des Internetauftritts des Forstamts ein kapitaler Hirsch abgebildet ist.

Die Rehe im Harrl sind so zahlreich, dass man sie bequem vom Küchenfenster (!) aus fotografieren kann. Folgendes Foto entstand am 20. März 2013 an der Straße “Im Bodenwinkel” am südlichen Rand des Harrl:

Reh

 

Nach oben
Nächste Seite: Fotos zum Schirmschlag im Harrl