Beschwerden und Anfragen

Brief an Franz-Josef Pauly, Abteilungsleiter im Regionalforstamt Ruhrgebiet

 

Am 17. März 2014 habe ich einen Brief an Franz-Josef Pauly geschrieben:

 

Franz-Josef Pauly
Abteilungsleiter Dienstleistungen für den Privat- und Körperschaftswald
Regionalforstamt Ruhrgebiet

Falsche Zahlen von Förster Michael Börth
Nicht ordnungsgemäße Forstwirtschaft von Förster Markus Herber

Sehr geehrter Herr Pauly,
ich gehöre zu den Bürgern der Stadt Bottrop, die empört sind über die Baumfällungen im Brinkmanns-Wäldchen. Ich habe zwei Anliegen, zu denen ich Sie um eine Stellungnahme bitte:

  1. Förster Michael Börth hat sowohl die Presse als auch die Anwohner mit falschen Zahlen zum Baumbestand getäuscht.
  2. Förster Markus Herber wirtschaftet nicht ordnungsgemäß.

zu 1.
Börth behauptet in der WAZ vom 26.2.2014 („Baumpatenschaften als möglicher Ausweg im Bottroper Fällungsstreit“), dass zwar 248 Bäume gefällt, aber 1.500 Bäume noch stehen bleiben würden. Dass 1.500 Bäume stehen bleiben würden, stellt eine bewußte Täuschung dar. Das Brinkmannswäldchen ist 10 ha groß. Laut Börth müssten dann vor den Fällungen pro ha rund 175 Altbäume gestanden haben. Das kann unmöglich wahr sein.

Als Vergleichsmaßstab wähle ich den Buchenwald der Stadt Göttingen – ein sehr holzreicher Wald (400-600 Vfm/ha) auf sehr fruchtbarem Boden. Greenpeace hat dort umfangreiche Kartierungen durchgeführt. Für die vier untersuchten Flächen lauten die Zahlen zu den Altbäumen (BHD > 50 cm):

  • 55 Altbäume/ha (Wirtschaftswald 1 a)
  • 48 Altbäume/ha (Wirtschaftswald 2 a)
  • 51 Altbäume/ha (Referenzfläche 1 b)
  • 78 Altbäume/ha (Referenzfläche 2 b)

Quelle: Greenpeace (Hg.), Der Stadtwald Göttingen – ein Modell mit Zukunft, Hamburg 2013, S. 24)

Ein studierter Förster wie Börth weiß, dass pro ha unmöglich 175 Altbäume wachsen können. Er hat der Öffentlichkeit vorsätzlich falsche Zahlen aufgetischt, um die Bürger über das Ausmaß des bevorstehenden Hiebs zu täuschen.

zu 2.
Auf meiner Webseite habe ich die in der Verantwortung von Förster Herber durchgeführten Hiebsmaßnahmen ausführlich mit hochauflösenden Fotos dokumentiert und analysiert. Ich werfe ihm vor, nicht ordnungsgemäß zu wirtschaften:
http://franzjosefadrian.com/?page_id=8160&page=3
Sie können auch bei Google „Brinkmannswäldchen Herber“ eingeben.

Seine Hiebe entsprechen weder Schirm-, noch Femelhieben. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Wie kann man einen „Lichtungshieb“ durchführen, ohne ein Mastjahr abzuwarten? Wie kann man auf eine Naturverjüngung spekulieren in einem vollflächig mit Brombeeren verkrauten Wald? Die Begründung, Verkehrssicherungsmaßnahmen durchzuführen, ist fadenscheinig und wird von Hugo Gebhard, Leiter Ihres eigenen Rechtsreferats bei Wald-und-Holz-NRW, widerlegt (Google: „Verkehrssicherung Herber“).

Die Anwohner und ich freuen sich auf Ihre Stellungnahme bis Ende März.

Mit freundlichen Grüßen

 

Nach oben
Zurück zur Einleitung
Nächste Seite: Vorläufige Antwort von Reinhart Hassel, Forstamtsleiter im Regionalforstamt Ruhrgebiet