Das Fiasko der Umweltschutzorganisationen beim Altpapier

Das Fernsehen im Jahr 2011 über den Kaufrückgang beim Recyclingpapier

Bereits vor fast sieben Jahren, nämlich am 6. April 2011, berichtete das 3sat-Wissenschaftsmagazin nano darüber, dass die Verbraucher kaum noch zu Recyclingpapier greifen:

Der Film nennt gleich mehrfach die schwerwiegenden Nachteile von Frischfaserpapier. Er korrigiert Vorurteile über Altpapier und betont dessen Vorteile. Ausführlich wird auch das Siegel des Blauen Engels erklärt.

Typisch ist, dass niemand im Film ein staatliches Verbot von Frischfaserpapier auch nur in Erwägung zieht. Für alle steht von vornherein fest, dass es der einzelne Verbraucher mit seiner Kaufentscheidung ist, der die ganze Verantwortung trägt. Frank Farenski, Verfasser des Berichts:

“Die Verbraucher haben die Wahl zwischen Produkten aus Altpapier oder aus frischem Zellstoff. Es ist also vor allem eine Bewusstseinsfrage. Mit ihrer Kaufentscheidung haben die Verbraucher direkt am Regal im Supermarkt großen Einfluss auf die Natur.” ((Hervorhebungen von F.-J. A.))

Und Volker Wille vom Vorstand der Tropenwaldstiftung OroVerde stimmt zu. Dabei verspricht er sich und macht er aus dem Einkauf im Supermarkt gleich eine Arbeit:

“Ja, der Verbraucher kann, wenn er bewusst arbeitet, sehr stark darauf Einfluss nehmen, in welchem Umfang natürliche Ressourcen – in dem Fall Wälder – genutzt werden.” ((s.o.))

Der Film endet mit einer interessanten Frage:

“Mit dem Griff zur Klorolle aus Altpapier lässt sich viel für den Umweltschutz tun. Denn Hand aufs Herz! Wer will schon den Wald die Toilette herunterspülen?”

Zum Zeitpunkt des Films im Jahr 2011 verbrauchten die Deutschen 1.377.000 t Hygienepapier. 2016 waren es mit 1.507.000 t über 100.000 t mehr. ((siehe Verband Deutscher Papierfabriken e. V. (vdp), Papier 2017 – ein Leistungsbericht, Bonn 2017, S. 56)) Im selben Zeitraum sank die Altpapiereinsatzquote von 50 auf 46 %. Folgt man der Logik des Films, dann will der Verbraucher den Wald die Toilette herunterspülen.

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