Das Fiasko der Umweltschutzorganisationen beim Altpapier

Einleitung

Die Altpapiereinsatzquote beim Hygienepapier (Küchenrollen, Papiertaschentücher, Kosmetiktücher, Toilettenpapier u. v. a. m.)  ist seit Jahren rückläufig: lag der Altpapierverbrauch bei der Produktion zur Jahrtausendwende immerhin bei 74 %, so sank er in den folgenden 16 Jahren auf nur noch 46 %. ((siehe Verband Deutscher Papierfabriken e. V. (vdp), Papier 2017 – ein Leistungsbericht, Bonn 2017, S. 66))

Auch beim Grafischen Papier (Schreib-, Kopier- und Druckpapier) sieht es nicht viel besser aus. Der Altpapiereinsatz erreichte 2016 gerade einmal 53 %. ((ebd.))

Die Altpapiereinsatzquote sinkt oder stagniert auf niedrigem Niveau, obwohl wissenschaftlich völlig unstrittig ist, dass Recyclingpapier Umwelt und Ressourcen schont und denselben Komfort bietet. Die Umweltschutzorganisationen setzen auf den einzelnen Verbraucher, der sich beim Kauf für Recyclingpapier entscheiden soll. Ich halte diese politische Strategie für falsch. ((siehe dazu Kathrin Hartmann, Ende der Märchenstunde – Wie die Industrie die LOHAS und Lifestyle-Ökos vereinnahmt, München 2009)) Ich befürworte dagegen ein Verbot von Frischfaserpapier durch den Staat. Dies aber wird von den Umweltschutzorganisationen nicht einmal diskutiert, geschweige denn gefordert. Ich vertrete darüber hinaus die These, dass das Verhalten der Umweltschutzorganisationen neoliberal ist. Sie vertrauen darauf, dass der freie Markt das Problem lösen wird: “Umweltschutz durch kritischen Konsum”.

Die Seite ist gegliedert in folgende Abschnitte:

  1. Das Fernsehen im Jahr 2011 über den Kaufrückgang beim Recyclingpapier
  2. Alle sind für Recyclingpapier
  3. Erklärungen für den Misserfolg der Recyclingpapier-Kampagnen
  4. Neoliberale Ideologie
  5. Schluss – Gründe für ein staatliches Verbot von Frischfaserpapier

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