Massive Schälschäden im Wiegental

Anfahrt und Wanderung

Es gibt auch sieben Jahre nach dem Start des Naturschutzgroßprojektes im Jahr 2009 keinen ausgeschilderten Wanderweg zum Wiegental. Auf den existierenden Wegweisern kommt das Wiegental nicht vor. Noch befremdlicher ist, dass von der Projektleitung auch gar kein Wanderweg durch das Wiegental geplant ist. Zwar soll es irgendwann einmal einen sogenannten “Wiegental-Wildnisweg” geben; dieser aber führt am Tal vorbei und nicht hindurch. ((siehe: Das neue Wegenetz, Hohe Schrecke Journal 12, Dezember 2014, S. 11-15, Karte mit “Wiegental-Wildnisweg” S. 14 f.)) So musste ich mir den Weg von einer Bekannten zeigen lassen. Diese wiederum kennt den Weg von einer geführten Wanderung mit einem “Natur- und Landschaftsführer”. Der Weg ist ebenfalls in der Topographischen Karte “Hohe Schrecke – Schmücke – Finne” ((1:25.000, Freistaat Thüringen – Landesamt für Vermessung und Information)) eingezeichnet.

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Am besten parkt man sein Auto im Dorf Nausitz und geht dann über einen 2 km langen, sanft ansteigenden Schotterweg Richtung Wald. Wenn man einen SUV besitzt, kann man den Schotterweg auch noch hochfahren. Ein normales Autos ruiniert sich bei den vielen Schlaglöchern und Bodenwellen den Unterboden. Der Schotterweg führt durch trostlose Agrarwüsten, wie sie für die Umgebung der Hohen Schrecke typisch sind.

An einem Wegweiser mit Bank biegt man links in einen Ackerweg ab und folgt dem mit einem roten Punkt gekennzeichneten Schmücke-Randweg.

Der Weg führt 300 m ziemlich steil ins Wiegental hinab. Unten biegt man dann rechts ab in den Wald.

Der Weg führt immer geradeaus. Links verläuft parallel ein im August ausgetrocknetes Bachbett. Zunächst ist der Weg noch gut befestigt und wird sogar noch von Autos befahren. Dann wird der Weg immer matschiger und Baumstämme liegen quer darüber.

Am Ende hört der Weg ganz auf. Der urwaldähnliche Teil des Wiegentals liegt nördlich des Wegs auf dem Hang. Er ist an den vielen Baumriesen und den vielen umgestürzten dicken Bäumen gut zu erkennen. Er unterscheidet sich ganz deutlich von dem Wirtschaftswald südlich des Wegs auf der anderen Talseite; dort sind die Buchen viel weniger dick und das Totholz muss man mit der Lupe suchen. Man kann nun einfach den Hang hinauf gehen. Dabei macht man sich nicht strafbar. Es herrscht kein Betretungsverbot wie in einem Nationalpark. Dies wird sich laut Projektleiter Conrady ((siehe unten)) erst dann ändern, wenn die Verordnung zum Naturschutzgebiet Hohe Schrecke erneuert wird und die Wildnisgebiete offiziell ausgewiesen werden.

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