Presse zum Kahlschlag am Wüstegarten

“Das Naturschutzgroßprojekt läuft auf vollen Touren. […] Es wird gesägt, geschnitten, gebuddelt und geplaggt”.
Maßnahmen des Naturschutzgroßprojektes – Aufklärung für Akzeptanz

Informationsschilder zum Kahlschlag am Wüstegarten

Direkt am Fuß des Kellerwaldturms stehen zwei große Informationsschilder. Verantwortlich für die Schilder ist Diplom-Biologe Andreas Hoffmann, Geschäftsleiter der Firma cognitio in Niedenstein. Ebenfalls bei cognitio arbeitet Dr. Bettina Hoffmann; dort ist sie Leiterin der Kommunikation. Im Projektteam des Naturschutzgroßprojekts ist sie zuständig für Öffentlichkeitsarbeit.

Kahlschläge haben einen denkbar schlechten Ruf. Wie soll man dafür Überzeugungsarbeit leisten? Wie lanciert man einen Kahlschlag als ein gutes Produkt? Ganz einfach: Man verleiht ihm ein positives Image und verkauft ihn als Naturschutzmaßnahme. Die beiden Schilder sind genial. Und sie könnten mit kleinen Änderungen am Text an jedem x-beliebigen Kahlschlag stehen: die Eberesche profitiert immer von Kahlschlägen. Überall.

Der forstliche Laie soll mit Hilfe der Infoschilder offenbar folgendes lernen:

  1. Ziel der Maßnahme sollen “auf den Felsen” zunächst “lichtliebende Flechten” sein.
  2. Ihnen folgen angeblich “anspruchsvollere Kräuter und Stauden”.
  3. Diese wiederum würden durch “lichte Bestände” von “Eberesche und Birke” abgelöst. Auf “Blockhalden” seien diese “dauerhaft”, sofern Buchen und Ahorne es nicht schaffen, “Fuß zu fassen”. Ein sogenannter “Birken-Ebereschen-Blockwald” zeige dann die “natürliche Waldgrenze” an. Der “felsige Grat” des Wüstegartens habe “nordisch-alpinen Charakter”.

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