Windwurf an der Heve

Wenn man vom Landgasthof Zum Tackeberg in Neuhaus die Heve überquert und sich dann rechts hält, sieht man nach wenigen Metern eine große Windwurffläche. Dort hat der Orkan Kyrill im Jahr 2007 auf mehreren ha Fläche die Fichten entwurzelt (siehe rotes X auf der Karte):

Karte

 

Die Fichtenstämme sind damals nicht von Wald-und-Holz-NRW geerntet worden: die Stämme waren zu dünn und außerdem wegen des vernässten Standorts im Hevetal von Rotfäule befallen. Außerdem waren die Kosten des Fällens und des Transports zu hoch, denn überall waren die Wurzelteller im Weg. So überließ man die Fläche einfach sich selbst. Obwohl die Fläche weder Naturschutzgebiet und schon gar kein Totalreservat ist, durfte hier Natur Natur sein.

Und siehe da! Hier gelingt etwas, was sonst im Arnsberger Wald nur hinter hohen Wildschutzgattern gelingt: Junge Birken und Erlen wachsen ganz von alleine. Der Wald verjüngt sich auf natürliche Weise. Geschützt werden die jungen Bäume vor dem Wild durch die abgestorbenen Fichten, die kreuz und quer herum liegen. Das Wild mag die Kletterei nicht. Bei natürlichen Wildbeständen von 1-3 Tieren/km2 würden sicherlich noch viel mehr junge Bäume wachsen, aber immerhin! Hier wächst – vorausgesetzt, man lässt die Fläche auch in Zukunft in Ruhe – ein Erlen-Bruchwald heran, ohne dass ein Life-Renaturierungsprogramm notwendig ist.

 

Am Rande des Forstwegs wächst sogar eine Orchidee: das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis). Sie wächst typischerweise auf feuchten Wiesen und liebt sonnige Standorte. Sie zählt zu den gefährdeten Arten auf der Roten Liste.

 

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