Trittsteine in der Stellungnahme Ulrich Mergners


Einleitung

Am 31. Dezember 2013 hat der Leiter des Ebracher Forstbetriebs, Ulrich Mergner, eine Stellungnahme für seinen Arbeitgeber, die Bayerischen Staatsforsten (im folgenden abgekürzt mit BaySF), verfasst. Gegenstand ist der Geschützte Landschaftsbestandteil (im folgenden abgekürzt mit GLB) “Der Hohe Buchene Wald im Ebracher Forst”. ((Informationen zum GLB bieten die Webseite des BN “Der Hohe Buchene Wald” und meine Webseite “Exkursion in den Hohen Buchener Forst”)) Die Stellungnahme kann in der Fassung vom 14. Juli 2014 auf der Homepage des Forstbetriebs heruntergeladen werden: Fachliche Stellungnahme zur §29-Ausweisung nördlich von Ebrach.

Ich möchte mich in diesem Artikel ausschließlich mit dem Kapitel “Vernetzung über Trittsteine und Waldränder” ((Hervorhebung von mir)) beschäftigen. Denn es ist gerade das Trittsteinkonzept des Forstbetriebs Ebrach, das in aller Munde ist. Vor allem ist es im Munde der Gegner des GLBs. Sogar der bayerische Landtag hat darüber abgestimmt:

“Die Staatsregierung wird aufgefordert, das […] vom Forstbetrieb Ebrach […] verfolgte Trittsteinkonzept als Grundlage für eine Weiterentwicklung der Naturschutzkonzepte des Steigerwalds heranzuziehen […] Das […] Konzept, dass (sic!) u. a. Totholz, Biotopbäume und kleinflächigen Nutzungsverzicht auf mehreren Waldflächen vorsieht, wird heute bereits erfolgreich umgesetzt.” ((siehe Sitzung vom 14. Juni 2014, Beschluss des Plenums 17/2249, Hervorhebungen von mir))

Deshalb wäre zu erwarten gewesen, dass Mergner diesem Konzept “für einen innovativen Waldnaturschutz” ((ebd.)) in seiner Stellungnahme besonders viel Raum und auch Sorgfalt widmet. Um es vorwegzunehmen: Diese Erwartung wird bitter enttäuscht. Mergner räumt dem Fundament seines regionalen Naturschutzkonzepts ganze neun Zeilen ein. Das entspricht sechs Sätzen. Das Kapitel ist sowohl formal als auch inhaltlich eine Zumutung.

Ich gliedere meine kritische Analyse in zwölf Abschnitte:

  1. Die Mindestanforderungen an einen Trittstein
  2. Geheimnisse in der handgemalten Zeichnung
  3. Farbenchaos in der Forsteinrichtungskarte
  4. Nur 10 Trittsteine im GLB?
  5. 54 Trittsteine im GLB laut Homepage der BaySF
  6. Exkurs: Ungenauigkeiten in der Karte der BaySF
  7. Die Trittsteine im GLB sind zu klein und zu jung
  8. Die Folgen zu kleiner Trittsteine
  9. Die Sackgassen der drei Ausbreitungswege
  10. 100 oder 200 Trittsteine?
  11. Grenzen der Wissenschaft
  12. Schluss

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