Faktencheck: Holzimporte

Netto-Export von Laubholz

Der Forstbetrieb Ebrach produziert Laubholz. Und davon wird in Deutschland so viel eingeschlagen, dass ein Teil exportiert wird. Dies belegen Zahlen aus dem Holzmarktbericht 2014 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft:

Demnach hat Deutschland im Jahr 2014 438.000 m3 Laubrohholz ((447.000 m3 – 9.000 m3 tropische Laubhölzer, s. die Tabelle 5, S. 25)) importiert, aber gleichzeitig 1.276.000 m3 ((s. Tabelle 6, S. 26)) exportiert. Der Exportüberschuss betrug also 838.000 m3 Laubrohholz. 6 % der gesamten Laubholzernte von 14,2 Mio. m3 wurden exportiert. ((2014 wurden 12.017.000 m3 Buche und 2.211.000 m3 Eiche eingeschlagen; siehe Holzmarktbericht, S. 5)) Man könnte acht Forstämter von der Größe Ebrachs schließen und müsste nicht einen m3 Laubrohholz importieren. Dies ist keine neue Entwicklung: Seit über einem Jahrzehnt finden die deutschen Forstbetriebe zu wenig inländische Abnehmer für ihr Laubholz.

Export_BuchenrohholzEinfuhr (blau), Ausfuhr (rot) und Netto-Export (grün) von Laubrohholz in 1.000 m3 ((Zahlen aus den Holzmarktberichten))

Beim Laubschnittholz ein ähnliches Bild: 310.000 m3 wurden importiert, 618.000 m3 exportiert. Exportüberschuss: 308.000 m3. Das sind noch einmal drei Forstämter von der Größe Ebrachs, deren Holz im Inland nicht gebraucht wird. Seit 2003 exportiert Deutschland mehr als es importiert.

Export_LaubschnittholzEinfuhr (blau), Ausfuhr (rot) und Netto-Export (grün) von Laubschnittholz in 1.000 m3 ((Zahlen aus den Holzmarktberichten))

Es gibt in Deutschland keinen Mangel an Laubholz. Es herrscht Überfluss.

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