Buchempfehlung: Ulrich Mergner – Das Trittsteinkonzept

Die Bayerische Landtagswahl vom 14.10.2018 und der Nationalpark

Es gab nur eine einzige Partei, die sich bei der Landtagswahl klar und deutlich für einen Nationalpark Steigerwald ausgesprochen hat: Das waren die Grünen. Und es ist richtig: Ihr Wahlergebnis in den Städten in der Nähe des Steigerwalds war hoch: Im Stimmkreis Bamberg-Stadt 21,4%, in Würzburg-Stadt sogar 29,4%. ((siehe die Was das Wahlergebnis über die Spaltung der Bayern verrät – Landtagswahl in Bayern)) Auf dem Land aber sieht die Sache ganz anders aus: Im Stimmkreis Haßberge, zu dem Fabrikschleichach gehört, kamen die Grünen nur auf 12,1%, im Stimmkreis Bamberg-Land, zu dem Ebrach gehört, kamen sie ebenfalls nur auf 12,1%. Die CSU dagegen kam in Bamberg-Land auf 48,1%, in Haßberge auf 48,8%.

Dazu passt eine Anekdote vom Wahlabend in der Gaststätte Zur Glashütte in Fabrikschleichach. Dort saß einsam und verlassen ein älterer Herr und trank sein Weißbier. Ich sprach ihn vorsichtig auf den Nationalpark an. Sofort fing er an zu schimpfen. Interessanterweise schimpfte er auf Mergner:

“Der und seine Käfer! Da sind bestimmt ganz viele Schädlinge darunter.”

Mergner hat recht: Es gibt eine ganz deutliche Trennung zwischen Stadt und Land in Bayern. Und der Verein Nationalpark Nordsteigerwald hat leider Unrecht: Es ist nicht “die” Bevölkerung, die einen Nationalpark Steigerwald will. Nicht einmal in den Städten hat sie mehrheitlich für den Nationalpark gestimmt – trotz des Aufrufs “Wähl Nationalpark an der Landtagswahl in Bayern!”

Und in München-Mitte, wo die Grünen 42,5% holten, kamen am 27. September 2018 nicht einmal 50 Leute zur Demonstration für den Steigerwald. Ralf Straußberger, Waldreferent des BN, und Richard Mergner, dessen Vorsitzender, erschienen erst gar nicht. Und das lag nicht daran, dass Richard der Bruder von Ulrich ist.

Ulrich Mergner ist nicht dafür verantwortlich, dass es keinen Nationalpark Steigerwald geben wird. Ihn zum “Vordenker der Anti-NLP-Bewegung” zu machen, war Unsinn.

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