Kahlschläge zwischen Plessenburg und Meineckenberg

Anfrage bei den Umweltministerien

Am 6. Februar 2015 habe ich an Stefan Wenzel, Umweltminister der Landes Niedersachsens, und an Hermann Aeikens, Umweltminister von Sachsen-Anhalt, den folgenden Brief geschrieben:

Drei Fragen zu den Kahlschlägen im Nationalpark Harz

Sehr geehrter Herr Wenzel / Aeikens!
Seit einem Jahr beschäftige ich mit den riesigen Kahlschlägen im Nationalpark Harz und habe in diesem Zusammenhang drei Fragen an Sie:

1.
Weder in dem Gesetz über den Nationalpark Harz ((Gesetz über den Nationalpark “Harz (Niedersachsen)” / Gesetz über den Nationalpark “Harz (Sachsen-Anhalt)”)) noch im aktuellen Nationalparkplan ((Nationalparkplan für den Nationalpark Harz 2011-2020 )) finde ich einen Paragraphen bzw. einen Satz, der Kahlschläge erlaubt oder gar fordert. So wurden nach den Windwürfen durch Kyrill 2007 riesige Flächen von Fichtenwäldern kahlgeschlagen bzw. geräumt, wie die Nationalparkverwaltung sagt. Ich habe den Eindruck, dass dies in einem rechtsfreien Raum geschieht. Deshalb meine Frage: Aufgrund welches Paragraphen finden die Räumungen von Windwürfen bzw. Kahlschläge wegen Borkenkäferbefall in der Naturentwicklungszone des Nationalparks statt?

2.
Herr Dr. Knoll von der Parkverwaltung hat mir mitgeteilt, dass die einzelnen Kahlschläge im Nationalpark weder mit den beiden Beiräten noch der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt abgestimmt werden. ((Brief vom 4. Februar 2015)) Das bedeutet, dass die Verwaltung selbst bestimmen kann, welche Flächen kahlgeschlagen werden, ohne dass sie irgendjemanden darüber Rechenschaft ablegen muss. Knoll spricht nur von „allgemeinen Vorgaben“, die abgesprochen wären. Deshalb meine Frage: Wer kontrolliert, ob die einzelnen Kahlschläge z. B. am Oberen Meineckenberg oder am Dreisageblocksberg rechtens und angemessen sind?

3.
Ich habe die Befürchtung, dass im Umweltministerium niemand über das erschütternde Ausmaß der Kahlschläge im Nationalpark Harz informiert ist (siehe meine Karte im Anhang: Die hellen Flächen sind alles Kahlschläge). Deshalb meine Frage: Verfügt das Umweltministerium über genaue Zahlen zu den jährlich wegen Borkenkäferbefall, Schneebruch oder Windwürfen geräumten Flächen in der Naturentwicklungszone und der Borkenkäfersicherheitszone? Wenn ja, bitte ich Sie, mir diese im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes zukommen zu lassen.

Ich freue mich auf Ihre Antwort bis zum 13. März 2015.
Mit freundlichen Grüßen

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