Experten gegen Kahlschläge

Einleitung

Am 25. und 26. Mai 2005 veranstaltete die Verwaltung des Nationalparks Harz einen Wald-Workshop zum Thema “Walddynamik und Waldumbau in den Entwicklungszonen von Nationalparks“. ((Nationalparkverwaltung Harz (Hg.), Walddynamik und Waldumbau in den Entwicklungszonen des Nationalparks – Tagungsbericht zum Wald-Workshop des Nationalparks Harz, Wernigerode 2007; Der Band kann nicht kostenlos heruntergeladen, sondern muss kostenpflichtig bestellt werden.))

In einem Punkt herrschte unter den Experten Einigkeit: Keine Kahlschläge! Dies stand 2005 völlig außer Frage. Niemand der Teilnehmer hätte sich vorstellen können, dass die Nationalparkverwaltung nach dem Orkan Kyrill am 18./19. Januar 2007 riesige Windwurfflächen kahlschlagen würde. Hätte man den Teilnehmern das folgende Überfliegungsbild gezeigt und gesagt, der Nationalpark würde sieben Jahre später ((Das Überfliegungsbild wurde am 20. Mai 2012 aufgenommen.)) so aussehen – es hätte einem niemand geglaubt. Zur Erläuterung: Rechts oben liegt die Stadt Ilsenburg. Dunkelgrün sind die Fichten-, hellgrün die Laubwälder und grau die Kahlschläge. Die gelbe Linie markiert die östliche Grenze des Nationalparks:

Plessenburg_KahlschlaegeQuelle: Sachsen-Anhalt-Viewer, Beschriftungen von mir

Allein der Riesenkahlschlag, der sich vom Oberen Meineckenberg über den Oberen Gebbertsberg bis zum Dreisageblocksberg erstreckt, hat eine Fläche von 86 ha:

Gebbertsberg_KahlschlagQuelle: Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Riesenkahlschlag mit gelben Strichen umrissen, Flächenangabe unten links

Niemand der Tagungsteilnehmer befürwortete Kahlschläge. Sogar den real existierenden Waldumbau der Nationalparkfunktionäre lehnten mehrere Experten ab. Dies möchte ich auf den folgenden Seiten an den 11 Tagungsbeiträgen belegen. Die Seite ist gegliedert in folgende Abschnitte:

Hinweise

Die Fotos wurden im Januar 2015 im Nordosten des Nationalparks zwischen Ilsenburg und der Plessenburg aufgenommen. Wenn Sie die Vorschaubilder anklicken, öffnen sich Fotos mit der hohen Auflösung von 2.160 x 1.440 Pixeln. Die Dateigröße beträgt jeweils ca. 2 MB. Alle Seitenzahlen der Zitate beziehen sich auf den Tagungsband.

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