Der Nationalpark Harz als Opfer der Förster

Der Nationalpark als Garten

Die zweite Idee, die hinter dem Entwicklungs-Nationalpark steckt, ist die, dass der Nationalpark wie ein riesiger Garten ist: Förster pflegen ihren Wald wie Gärtner ihren Garten. Forstwirtschaft hat eine große Nähe zur Landschaftsgärtnerei und Landschaftsarchitektur. Nicht umsonst ist das Nationalparkforstamt so stolz auf seinen Brockengarten. Und ich fürchte, auch die Idee des Gartens verleiht dem Konzept des Entwicklungs-Nationalparks seine große Überzeugungskraft in der Öffentlichkeit. Jeder Holzkopf weiß, dass man Gärten nicht sich selbst überlassen darf. Ansonsten bricht das Chaos aus: Blumenbeete werden von Unkraut überwuchert, Schnecken fressen den Salat, Maulwürfe ruinieren den Rasen, Rosen verpilzen und der Gartenteich kippt um. Und die kleine Fichte, die man vor wenigen Jahren nach Weihnachten eingepflanzt hat, ist so groß geworden, dass sie die ganze Sonnenterasse beschattet. Und vermutlich haben deswegen viele Wanderer so großes Verständnis für die Kahlschläge der Förster: Fichten sind für sie wie Unkraut.

Großkahlschlag nahe Zwißelklippe

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