Kahlschläge am Bergerbach

6. Wildschäden am Bergerbach

Folgt man dem Weg in das Bergerbachtal hinein, hört der Birkenwald nach wenigen hundert Metern auf. Das Tal leidet deutlich sichtbar unter einem viel zu hohen Wildbestand:

 

Die zahlreichen Fichten, die man hier schon vor Jahren gefällt hat, sind immer noch erkennbar an den mittlerweile bemoosten Stubben. Der Talgrund selbst ist fast kahl. Nur auf dem südlichen Talhang haben sich im Schutz des nahen Waldes versprengte Gruppen von Birken etablieren können. Den mickrigen Bach können Sie auf den Fotos überhaupt nicht entdecken. Selbst seinen mutmaßlichen Verlauf kann man nur erraten. Auf der Nordseite des Tals wächst alles, nur kein Auwald: Kiefern, Fichten und meterhohe Ginsterbüsche trotzen hier dem Äsungsdruck. Obwohl der Nordhang mit alten Buchen und Eichen bewachsen ist, kann sich keine Naturverjüngung entfalten:

 

Hans Jehl weist darauf hin, dass auf geräumten Flächen die hohen Schlagfluren dem Wild “sehr gute Deckung vor Feinden” bieten. “Außerdem findet das Wild dort ein reichliches Angebot an nahr- und schmackhaften Pflanzen”(Jehl, Waldentwicklung, S. 141). Es ist wissenschaftlich unstrittig, dass “die Kahlschlagswirtschaft hohe Wilddichten und damit Wildschäden provoziert” (Čermák 2007, Kuijper et al. 2009; zit. n. Christian Ammer u. a., Der Wald-Wild-Konflikt, S. 57).

 

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